Voraussetzungen für Fortschritte in der Bioinformatik
In den vergangenen Jahren konzentrierte man sich in der Genetik und Genomik eher auf Analysen von Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNP) als auf Tandem Repeats. Diese gelten als eine der Hauptursachen für menschliche Erkrankungen und eignen sich daher für Funktionsanalysen von Genexpression und Rekombination. Experten auf diesem Feld sehen Bedarf, sich diesem Forschungsbereich wieder stärker zuzuwenden und damit Fortschritte in verwandten Fachbereichen voranzutreiben. MICROSAT WORKSHOP (Microsatellites and VNTRs: workshop on bioinformatics, genomics and functionality) stärkte die europäische und internationale Zusammenarbeit im Bereich der funktionellen Genomik. Die EU-finanzierte Maßnahme zur gezielten Unterstützung (Specific Support Action, SSA) befasst sich mit Mikrosatelliten- und VNTR-Marker für den Einsatz in genetischen und genomischen Untersuchungen. Die SSA organisierte zweiwöchige Workshops in London und Ungarn mit Seminaren und praktischen Unterrichtseinheiten zu den Bereichen Bioinformatik, genetische Assoziationsstudien, Nutzung von Genombrowsern, funktionelle Genomik und der Rolle von Tandem Repeats als Ursache für menschliche Erkrankungen. Zudem zielte das Projekt auf die Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) bei der praktischen Umsetzung von Forschungsergebnissen ab. Unter den Teilnehmern waren Experten, Forscher und Vertreter internationaler KMU, u.a. aus Europa, den Neuen Mitgliedstaaten und den Entwicklungsländern. Eines der wichtigsten Vorhaben war die Stärkung der Zusammenarbeit mit den Neuen Mitgliedstaaten – vor allem durch den Workshop in Ungarn – um die Voraussetzungen zur Beteiligung an künftigen Ausschreibungen für integrierte Projekte zu schaffen. Weiterhin sollte die Mitwirkung von KMU an der Verwirklichung des Europäischen Forschungsraumes angeregt und erleichtert werden. MICROSAT WORKSHOP wurde unter der Thematischen Priorität 1 "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" (Lifescihealth) des Maßnahmeblocks "Bündelung und Integration der Gemeinschaftsforschung" 2002–2006 gefördert. Damit zielte man auf die Förderung und Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit in der Mikrosatellitenforschung ab, um Forschernetzwerke als Basis für ein künftiges Forschungskonsortium zu etablieren.