Mikroblasen lokalisieren Prostatakrebs
Das EU-finanzierte Projekt TAMIRUT (A new bio-sensor concept for medical diagnosis: targeted micro-bubbles and remote ultrasound transduction) entwickelte in Zusammenarbeit mit Experten aus dem wissenschaftlichen und technologischen Bereich einen neuen Biosensor. Das Prinzip beruht darauf, dass eine Mikroblase in den Körper injiziert wird, die sich dann mit möglichen Zielzellen verbindet. Auf diese Weise können Mediziner selbst kleinste Mengen an Tumorgewebe visualisieren. Die Position der Mikroblase wird dann mit der sicheren medizinischen Ultraschalltechnologie verfolgt, wie sie üblicherweise bei Föten im Mutterleib angewendet wird. Die Mikroblasen sind größer als ein Mikron und kleiner als ein Millimeter. Von ihrer Umgebung lassen sie sich mittels Ultraschall differenzieren und sind in eine feste Protein- oder Lipidhülle eingekapselt, damit sie sich nicht auflösen. Die Forscher des Tamirut-Konsortiums entwickelten eine Mikroblase, an deren Proteinhülle ein Ligand gebunden, der durch das Prinzip der Biokonjugation in der Lage ist, sich an die Zielzelle zu heften. Die Detektion der Mikroblase und damit eines möglichen Tumors im Frühstadium erfolgt dann über Ultraschall. Je eher ein Tumor lokalisiert wird, desto eher kann auch die Therapie beginnen, was wiederum die Überlebenschancen steigen lässt. Mit dem Biosensor von TAMIRUT kann das gesamte Organ erfasst werden, ohne dass Bereiche ausgelassen werden - eine signifikante Verbesserung im Vergleich zur herkömmlichen stichprobenartigen Methode – denn auf diese Weise entgehen nicht einmal winzigste Tumoren der Diagnose. Der Mikroblasensensor zur gezielten Detektion von Prostatakrebs ist eine einfache, effiziente, schmerzlose und billige Methode, die vor allem der Lebensqualität der Patienten zugutekommen wird.
