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Inherited risk of breast and prostate cancer

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Sind Brust- und Prostatakrebs vererbbar?

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat dazu beigetragen, die Kenntnisse zu den Risikofaktoren, die möglicherweise mit Brust- und Prostatakrebs in Zusammenhang stehen, zu erweitern. Die Projektergebnisse verbessern das Verständnis darüber, wie Varianten dabei helfen können, zu ermitteln, wer ein hohes Risiko hat.

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Es ist sehr schwer, die genetischen Hintergründe von Krebs zu ermitteln, da die meisten Arten durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren bedingt werden. Bei Brust- und Prostatakrebs spielen die genetischen Faktoren eine wesentliche Rolle und bei frühzeitiger Diagnose stehen die Heilungschancen bei beiden Krankheiten gut. Bei Personen, die genetisch bedingt ein hohes Risiko aufweisen, würden demnach regelmäßige Untersuchungen eine frühzeitige Erkennung erleichtern. Dadurch könnte auch die Mortalitätsrate verringert werden. Schätzungen zufolge spielen genetische Faktoren beim Prostatakrebsrisiko in 40 % der Fälle einer Rolle, bei Brustkrebs sind es 27 %. Bei Kopplungsstudien mit an Krebs erkrankten Familien wurde festgestellt, dass zwei Anti-Onkogene, BRCA1 und BRCA2, in engem Zusammenhang mit Brustkrebs stehen. Über die genetischen Risikofaktoren bei Prostatakrebs ist jedoch nur wenig bekannt. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekt "Inherited risk of breast and prostate cancer" (Polygene, erbliches Brust- und Prostatakrebsrisiko) wurden genetische Assoziationsstudien durchgeführt, mit denen vererbbare Risikofaktoren ermittelt werden sollten, die zu Brust- und Prostatakrebs beitragen. Bei dem Projekt sollten mögliche Verbindungen zwischen Einzelnukleotid-Polymorphismen (SNPs) und dem Risiko, an Brust- oder Prostatakrebs zu erkranken, mithilfe genomweiter Assoziationsstudien (GWAS) erkannt werden. Zudem wurden statistische und rechnergestützte Methoden entwickelt und für die Analyse genetischer Daten sowie von Assoziationsdaten genutzt. Beim Polygene-Projekt wurden jeweils sechs bzw. vier Varianten festgestellt, die sich auf das Prostata- und Brustkrebsrisiko auswirken. Die Einbindung dieser und anderer genetischer Varianten in genetische Risikomodelle weist darauf hin, dass Varianten mit geringem Risiko bei der Prognose von Krebsrisiko von Nutzen sind. Genetische Krebstests werden zunehmen, wenn mehr Varianten ermittelt und einbezogen werden. Durch die Untersuchung der genetischen Basis von Krebs wird die Risikobewertung verbessert und die Effizienz der Untersuchungen gesteigert. Zudem ebnen zunehmende Kenntnisse in Bezug auf die biologischen Prozesse, die an den Pathologien von Brust- und Prostatakrebs beteiligt sind, den Weg zur Entwicklung effektiverer Therapien.

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