Technologie für Menschen mit kognitiven Einschränkungen
Im Zuge des enormen technologischen Fortschritts allein in den letzten zehn Jahren wurden verschiedene Bevölkerungsgruppen mit Einschränkungen zurückgelassen und von Informationen und Dienstleistungen, die ihnen das Leben einfacher und effizienter machen könnten, abgeschnitten worden. In dem Projekt Includis ("Designing inclusive products with image schemas") ging es um die Erforschung neuer Wege für die Gestaltung von Benutzeroberflächen für alltägliche interaktive Produkte, so dass diese auch bei nachlassenden kognitiven Fähigkeiten benutzerfreundlich bleiben. Die Forscher konzentrierten sich vor allem auf die Theorie vom Bildschema, einem multisensorischen kognitiven Muster, das nicht nur auf die visuelle Erfahrung aufbaut, sondern auch durch sensomotorische Informationen oder körperliche Wechselwirkungen und andere Erfahrungen beeinflusst wird. Diese Schemata helfen uns, örtliche und zeitliche Bedingungen zu verstehen und intuitiv zu erfassen - mit anderen Worten: bei der Verarbeitung von Informationen. Im Rahmen von Includis konnte ein Modell erstellt werden, das die Bildschematheorie mit den vorherigen Erfahrungen der Benutzer mit Technologie vereint. Außerdem konnte das Modell für eine Vielzahl von Anwendungen getestet und die Möglichkeiten beurteilt werden, wie Entwickler mit der Anwendung dieses Rahmens vertraut gemacht werden können. Angesichts der Tatsache, dass bis zum Jahr 2020 jeder zweite Erwachsene in Europa über 50 sein wird, stand dabei vor allem die alternde Bevölkerung Europas im Mittelpunkt. Die Ergebnisse zeigen, dass Bildschemata ein nützliches Werkzeug bei der Entwicklung von Benutzerschnittstellen für kognitiv eingeschränkte Menschen sind und möglicherweise das Leben mit und den Einsatz von Technologie für diese Bevölkerungsgruppen vereinfachen können.