Auf kostengünstigeren Schienen durch Europa
Reisen mit der Bahn ist als eine entscheidende Komponente für Europas entstehendes nachhaltiges Verkehrsnetz anzusehen. Die Europäische Kommission fordert in ihrem Verkehrsweißbuch zu nachhaltiger Mobilität für das Jahrzehnt von 2001 bis 2011 Europas Bahnbetreiber dazu auf, bis 2020 den Passagierverkehr zu verdoppeln sowie den Güterverkehr zu verdreifachen und gleichzeitig die Lebenszykluskosten (Life Cycle Costs, LCC) um 30% zu reduzieren. Diese Ziele zu erreichen, erfordert nicht nur mehr Investitionen, sondern auch mehr Forschung, Innovation und Technologietransfer. "Innovative track systems", das innerhalb des Sechsten EU-Rahmenprogramms (RP6) finanzierte Innotrack-Projekt, brachte Infrastrukturbetreiber und die Zulieferindustrie zusammen, um sich auf die Erforschung der effektivsten Wege zu einer Reduzierung der Lebenszykluskosten zu konzentrieren, und dabei die RAMS-Eigenschaften (Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Instandhaltbarkeit und Sicherheit; Reliability, Availability, Maintainability and Safety, RAMS) des Schienennetzes zu verbessern. Das Projekt forschte in vier Hauptbereichen: Schienentragwerke, Weichen und Kreuzungen, Schienen sowie Logistik für Gleisinstandhaltung und -erneuerung. InnoTrack analysierte in der gesamten EU die den gegenwärtig so hohen Kosten für Gleisinstandhaltung und Erneuerung zugrunde liegenden Ursachen (z. B. Ausfallraten und deren Ursachen). Es stellte sich heraus, dass sich die meisten der festgestellten wichtigen Kostentreiber und Hauptursachen in ganz Europa ähnelten, woraus geschlussfolgert werden kann, dass ein harmonisierter europäischer Ansatz hilfreich wäre. Mit Hilfe der zu den gesamteuropäischen Kostentreibern gesammelten Daten schnürte das Projekt ein stimmiges Maßnahmenpaket, das die Lebenszykluskosten um die gewünschten 30% kürzen könnte. Das Paket umfasst Schienentragwerke, Weichen und Kreuzungen, Schienen, Schweißverfahren, neue logistische Prozesse, LCC-Methodik sowie RAMS-Technologie.