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Seminars preventive conservation and monitoring of the architectural heritage

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Kulturdenkmäler schützen: Zauberwort Prävention

Probleme zu verhindern, bevor sie überhaupt eintreten, ist in Hinsicht auf Kosten und Prognose viel effektiver als sie erst dann zu lösen, wenn sie da sind - und das gilt immer: ganz egal, ob es sich um den Bereich der Medizin, die Instandhaltung von Maschinen und Geräten oder sogar den Schutz des kulturellen Erbes handelt. EU-finanzierte Forscher unterstützten die Schaffung eines internationalen Netzwerks zur präventiven Konservierung des architektonischen Kulturerbes, das eine Minimierung der Verluste an Bauten verspricht, die uns letztlich daran erinnern, wer wir sind und woher wir einst kamen.

Das Sprecomah-Projekt ("Seminars preventive conservation and monitoring of the architectural heritage") wurde initiiert, um im internationalen Maßstab Forschungsergebnisse und Wissen hinsichtlich der präventiven Bewahrung des architektonischen Erbes oder unbeweglicher Kulturgüter zu teilen und Werkzeuge für Entscheidungsmacher zu entwickeln. Das Projekt organisierte zwei Seminare. Die Teilnehmer tauschten Informationen und Forschungsergebnisse aus dem Fünften und des Sechsten Rahmenprogramm (RP5 bzw. RP6) in Bezug auf die präventive Konservierung und Überwachung aus. Sie analysierten die neuesten Entwicklungen in der Konservierung und Pflege, ermittelten Forschungsschwerpunkte und bereiteten einen ersten Entwurf für Leitlinien der zukünftigen Forschung vor. Priorität hatte die Entwicklung von Tools zur Überwachung und Dokumentation, mit einem Überblick über jüngste Ergebnisse in Bezug auf Schadensbildatlanten, ein Mauerwerksdiagnosesystem und die RECORDIM-Initiative (Aufzeichnung, Dokumentation und Informationsmanagement zur Bewahrung von Weltkuturerbestätten). Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine wirksame Umsetzung der präventiven Konservierung des architektonischen Erbes eine integrierte Kultur- und Wirtschaftspolitikentwicklung sowie die Einbeziehung aller Interessengruppen von unten nach oben erfordert. Außerdem seien öffentlich-private Partnerschaften der Schlüssel zum Erfolg. Rechtliche Vorschriften sollten zwingende Pläne zur Erhaltung, insbesondere in Bezug auf die Zeit nach einer Restaurierung, beinhalten. Die Forscher stellten überdies die Notwendigkeit der Entwicklung von Werkzeugen für Entscheidungsfinder fest, die eine Anwendung präventiver Konservierungsstrategien in bestimmten Fällen ermöglichen würden. Eine Aufnahme der präventiven Konservierung in das Lehrprogramm der Bachelor-, Master- und Doktorandenstudiengänge in verwandten Bereichen wie Architektur, Archäologie, Chemie und Anthropologie würde die Ausbildung und das Bewusstsein auf Seiten der jungen Forscher und Wissenschaftler für die kritische und interdisziplinäre Rolle verbessern, die sie bei der Erhaltung des architektonischen Kulturerbes spielen können. In einer immer stärker globalisierten Welt, in der kulturelle Barrieren zusammen mit den physischen Mauern fallen, die einst die Länder trennten, besteht ein Nebeneffekt im allmählichen Verlust spezieller lokaler Kulturen in Form von Traditionen, Währungen und Sprachen. Während die uns verbindenden Gemeinsamkeiten durchaus zu fördern sind, ist es dennoch wichtig, die kulturellen Unterschiede, die uns geprägt haben, in Ehren zu halten. Die Sprecomah-Projektergebnisse versprechen die Bewahrung der Architekturgeschichte, die so wichtig für das kulturelle Erbe und unsere gewachsene Identität ist.

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