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Inhalt archiviert am 2024-06-16

Assessing the Toxicity and Hazard of Non-dioxin-like PCBs present in food

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Besserer Schutz vor Nahrungsmitteltoxinen

Um Risiken durch Umwelttoxine zu vermeiden, sind Gesundheitsvorschriften für Expositionsgrenzwerte erforderlich. Ein EU-Projekt schloss hierzu eine bahnbrechende Studie über häufige Nahrungsmitteltoxine ab.

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Eine Vielzahl chemischer Substanzen wirkt auf lebende Organismen toxisch. Kritisch sind vor allem polychlorierte Biphenyle (PCB), da sie häufig in der Nahrungsmittelkette zu finden sind und sich in Fettgewebe anreichern. Manche PCB besitzen eine dioxinähnliche Wirkung. Dioxine sind bereits hinreichend erforscht: sie gehören zur Gruppe chlorierter organischer Moleküle, die im Normalfall toxisch wirken. Weniger Aufmerksamkeit widmete man bislang jedoch den nicht-dioxinähnlichen NDL-PCB (non-dioxin like PCB), obwohl sie die am häufigsten vorkommenden PCB in Nahrungsmitteln und menschlichem Fettgewebe darstellen. Daher ist auch zu schädlichen Nebenwirkungen dieser Gruppe wenig bekannt, zudem liegen kaum wissenschaftlich gesicherte Grenzwerte für die menschliche Exposition sowie Daten zu Toxizität und Wirkungsweise vor. Mit Abschluss des Projekts ATHON (Assessing the toxicity and hazard of non-dioxin-like PCBs present in food) soll diese Wissenslücke nun geschlossen werden, um Gesundheits- und Regulierungsbehörden neue Daten zur Toxizität im Zusammenhang mit neurologisch bedingten Verhaltensstörungen, Reproduktion, Embryonalentwicklung, Lebertoxizität und Krebsrisiko zu liefern. ATHON untersuchte zudem Indikatoren für Immuntoxizität, endokrine Störungen und NDL-PCB-Metabolismus. Die ATHON-Studie zeigte deutlich, dass Effekte und Wirkungsweise einzelner NDL-PCB sehr unterschiedlich sein können. In-vivo- und In-vitro-Studien wiesen einen Effekt auf Differenzierung, Wachstum und Funktion von Nervenzellen nach. Endokrine Modulierungseffekte zeigten sich bei mehreren hormonellen Systemen wie Schilddrüse als auch Steroid- und Retinoidsystemen. Kognitive Effekte durch Exposition während der Embryonalentwicklung führten zu dauerhaften Verhaltensstörungen. Die ATHON-Forscher setzten in vivo verschiedene Klassifizierungsmethoden wie QSAR (quantitative Struktur-Aktivitäts-Beziehung), Toxikokinetik und differenzielle Genexpression ein. In weiteren Studien sollen anhand der Daten aus ATHON Expositionsgrenzwerte und Parameter für die kombinatorische Wirkung von Toxinen definiert werden, da heutzutage eine Exposition selten auf ein einzelnes Toxin begrenzt ist. Zur Definition toxischer Expositionsgrenzwerte zum Schutz von Gesundheit und Sicherheit muss eine Vielzahl von Daten ausgewertet werden. Die Forscher von ATHON stellten eine umfassende Datenbank zur Verfügung, mit der Regulierungsbehörden Toxizitätsobergrenzen und Leitlinien für Expositionsgrenzwerte für NDL-PCB erstellen können.

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