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Inhalt archiviert am 2024-05-29
Competition Policy Foundations for Trade Reform, Regulatory Reform, and Sustainable Development

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Wie das Wettbewerbsrecht Wirtschaftsreformen beeinflussen kann

Ein Forscherteam hat unser Wissen zu der Frage, wie das Wettbewerbsrecht und damit verbundene politische Initiativen die Natur der Wechselwirkungen auf dem internationaler Markt beeinflussen können, auf einen neuen Stand gebracht. Schwerpunkt des Projekts waren die Entwicklungsländer und deren Wirtschaft.

Politische Initiativen auf dem Gebiet des Wettbewerbsrechts gingen weit über die zugrunde liegende empirische Basis hinaus. Dies gilt sowohl für rein einheimische Angelegenheiten als auch für die Interaktion zwischen Wettbewerbsrecht und wichtige Formen der ökonomischen Regulierung wie zum Beispiel Politiken im Zusammenhang mit Investitionen, Handel, staatlichen Unternehmen und Privatisierung sowie Preiskontrollen. Das von der EU finanzierte CPFTR-Projekt ("Competition policy foundations for trade reform, regulatory reform, and sustainable development") konzentrierte sich auf entwickelnde und industrielle Volkswirtschaften. Das Team untersuchte die Beziehungen zwischen Wettbewerbspolitik und Handelsreform, interner Regulierungsreform und nachhaltiger Entwicklung. Die Projektpartner erstellten eine (möglichst vollständige) Datenbank von nach 1990 erfolgten Studien zu Wirtschaftsreformepisoden im Zusammenhang mit Osteuropa, Lateinamerika sowie Süd- und Ostasien. Die Partner wollten mit dem Ziel, den Umfang einer Standardliteraturübersicht zu erweitern, erfahren, was die Wissenschaftler in Bezug auf mögliche Einflüsse von Marktstrukturen und wettbewerbswidrigen Verhaltensweisen auf wirtschaftliche Reformen und deren Auswertungen berücksichtigt haben. Die Datenbank wurde ferner eingesetzt, um festzustellen, welche Reformen höchstwahrscheinlich von wettbewerbswidrigem Geschäftsgebaren untergraben wurden und welche Sektoren am stärksten gefährdet sind. Die Forscher untersuchten außerdem, welche Arten wettbewerbswidriger Handlungen vermutlich häufiger stattfanden. Das Ergebnis wurde in einem Dokument veröffentlicht, das Analysen aus der Hochschulstudien-Datenbank mit der Zeitungsbericht-Datenbank vergleicht, die mutmaßliche wettbewerbswidrige Praktiken in den gleichen Regionen und Ländern präsentiert. Das CPFTR-Team führte außerdem eine ökonometrische Analyse der Preisgestaltung der europäischen Exporteure verschiedener Produkte in vier südostasiatische Länder durch. Dieser Schwerpunkt der Interaktion zwischen offener Handelspolitik und Ausübung von Marktmacht auf den internationalen Märkten warf die Frage auf, ob die Preisgestaltung auf Märkten mit relativ geringen Handelsbarrieren fortbestehen kann. Dieser Ansatz ermöglichte Vergleiche zwischen den Zielländern und somit konnten die Forscher untersuchen, ob europäische Firmen mehr Marktmacht auf den nationalen Märkten ausübten, auf denen sie entspanntere Durchsetzungsregimes des Wettbewerbsrechts vorzufinden glaubten. Ein weiteres Projektergebnis betraf Definition, Umfang, Grundprinzipien, Form und potenzielle Wirksamkeit der Förderung der Wettbewerbskultur. Dies war der Dreh- und Angelpunkt in einer solchen Untersuchung, angesichts der allgemeinen Überzeugung, dass die Wettbewerbsbehörden von Entwicklungsländern sich auf diese Aktivität konzentrieren sollten, insbesondere wenn deren Behörden noch recht unerfahren sind. Das im Zusammenhang mit diesem Interessenbereich veröffentlichte Dokument untersuchte außerdem, was in der Praxis realisiert worden ist. Die CPFTR-Forschung unternahm einen einzigartigen Ansatz, unser Wissen in dem Punkt zu verbessern, wie auf Wettbewerbspolitik bezogene Initiativen die nachhaltige Entwicklung beeinflussen können. Außerdem wurde auf diese Weise eine Basis bereitgestellt, von der aus Wissenschaftler, Politiker und sogar die Zivilgesellschaft diskutieren und arbeiten können, um die relevanten Forschungs- und Politikbereiche zu stärken.

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