Bessere Werkzeugmaschinen für eine umweltfreundlichere Industrie
Über Jahrzehnte wurden mehr als die Hälfte der weltweit eingesetzten Werkzeugmaschinen in Europa hergestellt. Durch die weltweite Rezession drohte allerdings eine Verlagerung auf die Länder der dritten Welt, in denen die Herstellung von Werkzeugmaschinen kostengünstiger ist. Das EU-finanzierte Projekt "Environmental Product Lifecycle Management for building competitive machine tools" (Prolima) versucht, dieses Phänomen durch die Herstellung besserer, umweltfreundlicher Werkzeugmaschinen zu verhindern. Das Projekt unterstützte entsprechende kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Entwicklung von Fräs- und Schleifwerkzeugen, die länger halten sowie umweltverträglicher und kostengünstiger sind. Unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten vom Einsatz und unter Anwendung eines Systems zur Entscheidungshilfe arbeitete das Projekt Prolima während der Entwurfsphase an Verbesserungen. Es wurde außerdem ein Hauptaugenmerk auf das RAMS-Konzept (RAMS, Reliability, Availability, Maintainability and Safety) gelegt, das sich auf Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Wartbarkeit und Sicherheit konzentriert. Parallel wirkte das Projekt Prolima auch bei der Produktionsphase mit, indem es den KMU Werkzeuge und Leitfäden mit bewährten Verfahren, zum Beispiel für die Umwelt, zur Verfügung stellte. Das Team arbeitete an Nachhaltigkeitsindikatoren für Werkzeugmaschinen und an Softwaresystemen, die die Nachhaltigkeit fördern. Die Software bewertet die Nachhaltigkeit von Maschinen durch eine Evaluierung der Funktionalität, der Kosten und der Umwelteinflüsse. Das Projekt führte in einem Unternehmen, das Fräsmaschinen herstellt, einen erfolgreichen Probelauf des Systems durch. Das System wurde positiv aufgenommen und brachte Vorteile für den Entwurf und die Entwicklung besserer Werkzeuge mit sich. Bemerkenswert ist auch die Möglichkeit, die Software auch in anderen Industriebereichen einsetzen zu können, um das Design, die Umweltfreundlichkeit und die allgemeine Nachhaltigkeit zu verbessern. Das sind tatsächlich gute Neuigkeiten für die Wettbewerbsfähigkeit und die Zukunft Europas.