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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Towards long-life bio-lubricants using advanced design and monitoring tools (BIOMON)

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Software-Tools überwachen umweltfreundlichere Schmierstoffe

Eine gute Schmierung hat entscheidende Bedeutung für ein effizientes, reibungsloses Funktionieren und eine lange Lebensdauer beweglicher Maschinenteile. EU-finanzierte Forscher haben nun umweltfreundliche Schmierstoffe mit besserer Leistung im Vergleich zu konventionellen Produkten gemeinsam mit Software-Tools zur Schmiermittelüberwachung entwickelt.

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Um Reibung, die aus ihr entstehende Wärme und den dadurch verursachten Verschleiß zu verringern, setzen die Unternehmen meistens mineralische Schmierstoffe ein. Die zunehmende Sensibilität gegenüber den mit dem Einsatz und der Entsorgung von Schmierstoffen verbundenen Risiken hat zu einem wachsenden Interesse an umweltfreundlichen Fetten und Ölen geführt. Das Biomon-Projekt ("Towards long-life bio-lubricants using advanced design and monitoring tools") verfolgte das Ziel, langlebige Bioöle auf Basis hochleistungsfähiger natürlicher Ester und biologisch abbaubarer Fette auf Grundlage dieser Ester im Mix mit Verdickungsmitteln und beständig gegenüber hohen Temperaturen und Oxidation zu entwickeln. Das Forscherteam untersuchte Reibung, Verschleiß und Schmierung (Tribologie) in Bezug auf umweltfreundliche Schmierstoffe für Kugelgewinde, Wälzlager und Zahnräder. Um die Untersuchungen ohne den ausgiebigen realen Betrieb durchführen zu können, der zur Bewertung des Langzeiteinsatzes erforderlich ist, entwickelten die Forscher Simulationswerkzeuge zur künstlichen Verunreinigung und Zersetzung von Ölen und Fetten. Ausgehend von 40 entwickelten Schmierstoffrezepturen fertigten und testeten die Forscher die sechs vielversprechendsten Prototypen. Alle erfüllten die Kriterien des EU-Umweltzeichens, mit dessen Hilfe die Verbraucher umweltfreundlichere Produkte auswählen können. Außerdem bewiesen alle Produkte in realen Tests eine mindestens genauso gute wenn nicht sogar bessere Funktionsfähigkeit wie ihre konventionellen kommerziellen Vergleichspartner. Unter Nutzung der Simulationstools und der Resultate konnten Schmiermittelzustand-Überwachungsroutinen entwickelt werden. Das Team integrierte diese in ein webbasiertes Softwaresystem, um die Erstellung von Schmiermittel-Instandhaltungsmanagement-Programmen durch Mitarbeitern zu erleichtern, wobei die Analyse von Öl- und Schwingungsparametern und die Alarmauslösung auf verschiedenen Ebenen auf Basis der Verschleißmessungen einbezogen wurden. Zusammenfassend ist festzustellen: Das Biomon-Projekt konnte die Entwicklung biologisch abbaubarer, schadstofffreier Schmiermittel realisieren, die den Ansprüchen EU-Umweltzeichens genügen. Die Schmiermittel übertrafen die auf Mineralöl basierenden Konkurrenten: Hierbei ergeben sich enorme Potenziale für Kosteneinsparungen, während gleichzeitig die Umwelt geschützt wird. Der Einsatz von Bioölen könnte außerdem ein außerordentliches Stimulanz für den europäischen Agrarsektor darstellen, da der Anbau von Ölpflanzen als Quelle natürlicher Ester erforderlich wird. Darüber hinaus stellten die Forscher ein Schmiermittel-Instandhaltungsmanagement-Tool bereit, mit dessen Hilfe gleichermaßen die Wartungskosten wesentlich herabgesetzt werden könnten. Insgesamt steckt in der Anwendung der Biomon-Ergebnisse das Potenzial, sowohl die europäische Wirtschaft als auch die Umwelt auf positive Weise zu beeinflussen.

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