Früherkennung von Parkinson
Vielen neurodegenerativen Krankheiten geht eine mitunter mehrjährige präsymptomatische Phase voraus, die zwar ohne klinische Symptome verläuft, in der aber bereits Neuronen absterben. Eine der wichtigsten Aufgaben in der klinischen Forschung ist es, diese frühen Indikatoren zu erkennen und Präventionsmaßnahmen im Frühstadium der Erkrankung einzuleiten, bevor es zu irreparablen neurologischen Schäden kommt. Mit diesem Ziel suchte das EU-finanzierte Projekt INDABIP (Innovative diagnostic approaches for biomarkers in Parkinson disease) nach Biomarkern zur Frühdiagnose von PD. Speziell untersuchten die Forscher mögliche Proteine, mRNA und differenziell exprimierte RNA für diagnostische Tests, mit denen der Beginn einer Zellfehlfunktion von Neuronen in den von PD betroffenen Gehirnarealen erkannt werden kann und Prognosen zu Erkrankungsbeginn und Verlauf gestellt werden können. Durch Genexpressionsanalysen an PD-Hirngewebeproben gelang es, Moleküle für eine mögliche Modifikation des Krankheitsverlaufs zu detektieren. Diese Biomarker wurden nicht nur vollständig charakterisiert, sondern auch experimentell auf ihre inhibitorische Funktion in präklinischen Modellen getestet. INDABIP lieferte somit neue Erkenntnisse zu den Ursachen grundlegender Fehlfunktionen dopaminerger Neuronen und weiterer neuronaler Zielpopulationen, die verantwortlich für die Entstehung von PD sind. Daraus lassen sich auch Rückschlüsse auf andere, ähnliche Erkrankungen ziehen. Die molekularbiologischen Marker könnten zur Früherkennung eingesetzt werden und die Suche nach neuen pharmakologischen bzw. therapeutischen Zielmolekülen erleichtern.