Maßgeschneiderte Nanowerkstoffe für die Fahrzeugbeleuchtung
Optoelektronische Bauelemente werden in einer Vielzahl von Geräten auf zahlreichen Gebieten eingesetzt. Das Spektrum reicht hier von Multimediasystemen bis hin zu Kommunikationsausrüstung und medizinischen Instrumenten. Angesichts der steigenden Nachfrage nach immer kleineren und leistungsfähigeren Geräten richtet die optoelektronische Industrie zusammen mit vielen anderen Mitstreitern die Anstrengungen auf vielversprechende multifunktionale, auf Nanotechnologie basierende Geräte; und hier insbesondere auf jene, die von organischen Materialien und Systemen inspiriert sind. Das Projekt Multipro ("Design of "tailor to made" multifunctional organic materials by molecular modelling of structure property relationship, experimentation and processing") verfolgte das Ziel, feste polymere Matrizes zu entwickeln, in die verschiedene Nanopartikel eingebettet werden können, um maßgeschneiderte, kostengünstige Hochleistungs-Beleuchtungseinrichtungen für Fahrzeugbeleuchtungsanwendungen herzustellen. Die Forscher wollten den Werkstoffen insbesondere einen hohen Brechungsindex, gute Wellenlängenwandlungseigenschaften und eine hohe elektrische Leitfähigkeit verleihen. Das Forschungskonsortium wurde von vier Industriepartnern, einem Zentrum für Industrieforschung, einer gemeinnützigen Forschungseinrichtung und drei Universitäten gebildet. Um Materialien mit den vorhergehend genannten maßgeschneiderten Eigenschaften zu entwerfen, setzten die Forscher auf molekulare Modellierung. Sie entwickelten einen neuen Syntheseweg für Nanopartikel, um auf diese Weise ihre Ziele in Hinsicht auf die Funktionalitäten der Werkstoffe zu erreichen. Außerdem entwickelten sie einen neuartigen Ansatz zum multifunktionalen elektronischen Packaging (Aufbau und Ummantelung), der eine Integration von Materialvorbereitung, -bearbeitung und Packaging des fertigen Bauelements ermöglicht. Das Multipro-Projekt hat Beiträge zu neuen Nanopartikeln geleistet, die zu maßgeschneiderten multifunktionalen Werkstoffen für spezielle Anwendungen im Automobilbeleuchtungsbereich hinführen. Überdies konnte das Konsortium die Forschungsbeziehungen zwischen neun Partnern aus drei EU-Mitgliedstaaten und einem assoziierten Land stärken. Somit steckt in den Multipro-Projektergebnissen das Potenzial, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie einschließlich der Hersteller von Fahrzeugprodukten zu verbessern und den Verbrauchern Vorteile in Bezug auf Leistung und Kosten zu bringen.