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Inhalt archiviert am 2024-05-29
European Dairy Industry Model

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Bewertung neuer Politikszenarien für Milchprodukte

Bei internationalen und innerstaatlichen politischen Reformen, die sich auf die europäische Milch- und Milchproduktionsindustrie auswirken, müssen die Auswirkungen analysiert und abgeschätzt werden. Ein EU-finanziertes Forscherteam entwickelte mehrere Werkzeuge zur Simulation der Auswirkungen alternativer Politikszenarien.

Als Folge verschiedener politischer Reformen und der EU-Erweiterung unterliegt die europäische Milchproduktindustrie großen Veränderungen. Es wurde ein Werkzeug entwickelt, welches die EU-Milchproduktionsindustrie repräsentiert, um die Auswirkungen dieser Reformen auf den Milchmarkt zu bewerten. Dieses Modell umfasst die EU-25, 18 Ländergruppen und weitere Hauptimportzonen und unterscheidet außerdem zwischen 14 verschiedenen Milchendprodukten. Unter Berücksichtigung der in der EU-Milchpolitik eingesetzten Instrumente liefert das Modell Ergebnisse für den Zeitraum zwischen 2004 und 2014 und deckt Produktion, Exporte, Importe, Verbrauch und Preise von Milchprodukten in den einzelnen Regionen ab. Seit 1984 wird die EU-Agrarpolitik von den Milchquoten gekennzeichnet und durch eine Reform im Jahr 2003 wurde das Quoten-System noch bis 2015 verlängert. Innerstaatliche und internationale Reformen stellen die europäische Milchindustrie jedoch weiterhin auf die Probe. Als das Projekt "European dairy industry model" (EDIM) ins Leben gerufen wurde, gab es Anzeichen dafür, dass Preisunterstützungsmaßnahmen verringert und Exportsubventionen – auf die die Milchindustrie stark angewiesen ist – allmählich abgeschafft würden. Gleichzeitig plante die EU, diese mit Instrumenten der "Green Box"-Politik zu ersetzen. Ein Beispiel für diese Initiative war die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (CAP), welche als Entschädigung der Milchbauern für Einschnitte bei garantierten Preisen für Butter und Magermilchpulver eine entkoppelte Zahlung per Tonne der Milchquote einführte. Für eine Abschätzung der Reaktionen von Milchbauern auf derartige politische Änderungen war es wichtig zu bestimmen, ob die Differenz zwischen Milchpreis und Marginalkosten (die sogenannte Milchprämie) positiv ist und wie groß diese unter den neuen Politikszenarien ausfallen würde. Dies und andere Fragen in Bezug auf die Milchprämie ist wichtig für die Abschätzung der Auswirkungen auf Milchproduktion und Milchversorgung, Milcherzeugerpreis, landwirtschaftliche Erträge und die Grenzkostenkurve, die die "potentielle" Angebotskurve repräsentiert und Entscheidungen hinsichtlich der Produktion beeinflusst. Die Mitglieder des Projekts EDIM schätzten mithilfe zweier Bewertungsverfahren die Marginalkosten und Prämien für die EU-15 Mitgliedsstaaten für das Informationsnetz landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB). Dieser Ansatz ermöglichte eine Abschätzung der Marginalkosten und der Position der einzelnen Betriebe auf der Grenzkostenkurve. Die Ergebnisse lieferten daher wichtige Einblicke in die voraussichtlichen Auswirkungen politischer Reformen auf die Milchindustrie.

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