Den Anteil an Omega-3 in der Ernährung erhöhen
Das Projekt "Diet, genomics and the metabolic syndrome: an integrated nutrition, agro-food, social and economic analysis" (Lipgen) zielte primär darauf, Mittel gegen die Beeinträchtigungen exzessiven Körperfetts bereitzustellen. Das Projekt Lipgen stützte seine Untersuchung auf die Kanwu-Studie, die Personen mit dem sogenannten metabolischen Syndrom untersuchte. Neben einer Reihe verschiedener Erkrankungen erhöht das metabolische Syndrom das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung und für Diabetes. Die Ergebnisse der Kanwu-Studie deuten darauf hin, dass die Menge und die Zusammenstellung von Nahrungsfett die Insulinregulierung im Glukosestoffwechsel erheblich beeinflussen könnten, womit eine Antwort auf gewichtsabhängige Erkrankung an Diabetes gefunden wurde. Projektforscher nutzten auch 1.400 Subjekte aus der acht Jahre alten französischen Studie SU.VI.MAX (Supplémentation en Vitamines et Minéraux Antioxydants). Die allgemeine Forschungsstrategie des Projekts Lipgen bestand darin, die Verwendung der Ernährungsintervention der Kanwu-Studie auszuweiten, die Größe und Dauer der Studie zu verlängern und mehrere Maßnahmen mit Einfluss der Ernährungsintervention einzuführen. Die Wissenschaftler erforschten auch mithilfe von Zell- und Tiermodellen die Biochemie des metabolischen Syndroms. Auf Basis einer diätetischen Analyse und einer Untersuchung der Blutbiochemie fand das Projekt Lipgen heraus, dass eine fettarme Ernährung zu erheblichem Gewichtsverlust führt. Am besten reagierte die Gruppe mit einem gewöhnlichen Anteil von unter 36 % Fett als Energieträger. Insbesondere Frauen mit einer Ernährung mit viel einfach ungesättigten Fettsäuren (EUFS) zeigten eine erhöhte Insulinempfindlichkeit. Das vielleicht aufsehenerregendste Ergebnis der Projekts Lipgen war, dass die Fettsäure Tetradecylthioacetic-Säure (TTA, Tetradecylthioacetic Acid), die die Fetthomöostase reguliert, Körperfett bei Ratten erheblich reduziert, ohne dass die eingenommene Nahrung geändert wurde. Die Biochemie dahinter ist die hinaufregulierte Oxidierung aufgenommener Nahrungsfette. Humanstudien zeigten, dass die postprandiale Phase nach einem fettreichen Essen besonders signifikant war. Mehrere wichtige Wege bei der Fett- und Insulinregulierung änderten sich während dieser Phase. Das Projekt Lipgen empfahl, dass sich künftige Studien auf die Zeit nach dem Essen konzentrieren sollten, um langfristige Auswirkungen von Nahrungsfett auf Insulin zu beobachten. Basierend auf seinen Ergebnissen entwickelte das Projekt Lipgen fünf Alltagsnahrungsmittel mit Fettprofilen, die auf das metabolische Syndrom abgestimmt waren und einige essenzielle Fettsäuren bei einer allgemeinen Herabsenkung von gesättigten Fettsäuren und einer Erhöhung des EUFS-Anteils enthielten. Zu den neuen Nahrungsmitteln zählten Geflügelprodukte, zwei Aufstriche und ein Salatöl mit erhöhtem Anteil an drei Omega-3-Fettsäuren. Eine Online-Studie der Nahrungsmittelprototypen und der Botschaften des metabolischen Syndroms zeigte, dass Verbraucher die Technologie im Agrar- und Lebensmittelbereich zur Versorgung mit Produkten mit erhöhtem Anteil an Omega-3-Fettsäuren eher positiv als negativ gegenüberstünden. Mithilfe wissenschaftlicher Forschung und Unterstützung von Verbrauchern könnten die Beeinträchtigungen des metabolischen Syndroms erheblich reduziert werden.