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The Antecedents and Consequences of Biculturalism

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Spätere Vorteile durch den überlegten Umgang mit der kulturellen Identität

In der Forschungsliteratur sind die Vorteile multikultureller Erfahrung immer wieder gepriesen worden. In einer aktuellen Untersuchung wird nun der Frage nachgegangen, wie sich die Art und Weise, mit der Menschen mit ihrer kulturellen Identität umgehen, auf ihren späteren Erfolg auswirkt.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Eine große Schwierigkeit für Menschen, die in ein fremdes Land einwandern, besteht darin, wie sie mit ihrer kulturellen Identität umgehen sollen, wenn neue Verhaltenserwartungen, Normen und Werte denjenigen ihrer eigenen Herkunftskultur entgegenstehen. Ungeachtet der allgemein anerkannten Vorteile des Kontakts mit einer zweiten Kultur wird verhältnismäßig wenig zu klären versucht, wie die Art und Weise, in der Menschen verschiedene Muster der kulturellen Identifizierung annehmen, wichtige Impulse liefern kann, um den zu erwarteten Leistungsvorsprung vorauszusagen. Weitere Gebiete, auf denen es an Erkenntnissen fehlt, sind einerseits der Prozess, den Betroffene bei der Übernahme einer kulturellen Identität durchleben, und andererseits der Einfluss, den der Kontakt mit einer zweiten Kultur bei der Bildung soziokognitiver Fähigkeiten hat. Im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts „The antecedents and consequences of biculturalism“ (Biculturalism – „Bedingungen und Folgen von Bikulturalismus“) will man darauf hinarbeiten, diese Wissenslücken mit Hilfe einer Reihe von Untersuchungen zu schließen und dafür verschiedene Bevölkerungen und Methoden einzubeziehen. Zu den Hauptaufgaben, die sich die Projektpartner gestellt haben, gehören die Untersuchung der potenziellen Leistungsvorteile, die sich aus der bikulturellen bzw. multikulturellen Erfahrung in verschiedenen Bereichen ergeben, und die Klärung der Rolle der integrativen Komplexität als Mechanismus, der als Bindeglied zwischen dieser Erfahrung und dem leistungsbezogenen Erfolg fungiert. Bisher können die Projektteilnehmer zu den Zielen, die sie sich für die ersten beiden Projektjahre gesetzt haben, beachtliche Zwischenerfolge vorweisen. In Zusammenarbeit mit Kollegen führender Hochschulen in Europa und den USA haben sie unzählige Fragebögen und Methodiken, die zur Durchführung fachübergreifender und vorbereitender Untersuchungen erforderlich sind, erarbeitet und zusammengestellt. Darüber hinaus wurden Daten aus mehr als 6 Untersuchungen gewonnen, deren Teilnehmer unter anderem in Europa, Israel und den USA ansässig sind. Bei diesen kommen unterschiedliche Verfahren zur Messung des Erfolgs zum Einsatz. Die bisher gewonnenen Analyseergebnisse lassen nun darauf schließen, dass sich sämtliche erwarteten Hypothesen bestätigen werden. Mit der weiteren Projektarbeit und den sich anschließenden Ergebnissen sollen Psychologen weitere Erkenntnisse zur multikulturellen Erfahrung und ihren Folgen geliefert werden. Zudem könnten die Ergebnisse forschenden Wissenschaftlern, Fachleuten und Entscheidungsträgern als Grundlage für ein umfassendes Modell im Hinblick auf einen erfolgreichen Umgang mit der kulturellen Vielfalt dienen.

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