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Selection and development of Microbicides for mucosal use to prevent sexual HIV transmission / acquisition.

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Neuartige antivirale Medikamente gegen HIV

Führende europäische Wissenschaftler haben eine neue Gruppe von antiviralen Medikamenten entwickelt, mit denen die Vermehrung des HI-Virus verhindert werden soll. Durch die mukosale Anwendung des Mikrobizids erhofft man sich eine Verringerung der Virusübertragung.

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Das erste Anti-HIV-Medikamt, das genehmigt wurde, war ein kompetitiver Inhibitor des viralen RT-Enzyms (Reverse Transkriptase), das an der Virusreplikation beteiligt ist. Seitdem wurde eine Reihe von Mitteln entwickelt, die nach dem gleichen Prinzip funktionieren: das Virus daran zu hindern, sich zu vermehren. Nicht-Nukleosid Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTI) stellen eine neue Klasse von nicht-kompetitiven Hemmern dar, die eine Bewegung des RT-Enzyms verhindern und dadurch dessen Aktivität hemmen. Weltweit wird HIV weiterhin am häufigsten beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr übertragen. Deshalb sucht man nach antiviralen Medikamenten, die örtlich verabreicht werden und die Übertragung von HIV an der Schleimhaut verhindern könnten. Das EU-finanzierte Projekt SHIVA hat sich die Entwicklung solcher neuer NNRTI-Verbindungen auf die Fahnen geschrieben. Das ultimative Ziel war die Herstellung eines spezifischen HIV-Mikrobizids für klinische Studien der Phase I, mit dem sich die sexuelle Übertragung über die Schleimhaut verhindern ließe. Die Projektwissenschaftler konnten nachweisen, dass sich die Replikation von HIV-1 mittels der Verbindung MC1220 irreversibel ausschalten ließ. Außerdem zeigte sie hervorragende biologische Eigenschaften hinsichtlich Potenz und Spektrum der antiretroviralen Aktivität gegen die meisten für AIDS verantwortlichen HIV-1-Subtypen. Zu den Erfolgen von SHIVA gehörte auch die Entwicklung eines Tiermodells, an dem sich die Wirksamkeit von NNRTI gegen HIV testen ließ. Die oben genannten Eigenschaften wurden in den Affenexperimenten für MC1220 zumindest teilweise nachgewiesen: der Schutz vor dem SHI-Virus betrug über 50%. Für klinische Tests von MC1220 werden verbesserte Rezepturen benötigt, um einen höheren Schutz zu erreichen. Dennoch konnte im Rahmen von SHIVA die Wirksamkeit dieser neuen Hemmer bei der Verhinderung der Übertragung über die Schleimhaut demonstriert werden. Die Ergebnisse bringen neue Hoffnung im laufenden Kampf gegen HIV.

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