Vertrauen in Nahrungsmittel aufbauen
Da für viele Akteure der Lebensmittelindustrie oftmals die Gewinne der entscheidende Punkt sind, haben die Verbraucher nahezu das Vertrauen in die Standards der Lebensmittelsicherheit und aktuelle Qualitätsstandards verloren. Dagegen geht das EU-finanzierte Projekt SAFE FOODS ("Promoting food safety through a new integrated risk analysis approach for foods") an. Es zielte darauf ab, das Vertrauen der Verbraucher in die Nahrung durch eine verbesserte Kontrolle der Nahrungsmittelproduktion wieder herzustellen. Es arbeitete an einer neuen Strategie zur Risikoanalyse, welche die Präferenzen der Verbraucher, Werte, sozioökonomische Aspekte sowie Aspekte der menschlichen Gesundheit berücksichtigt. Das Projekt setzt auf die transparente Identifizierung von Gefährdungen und die Bewertung unter Mitwirkung verschiedener Interessengruppen und schlug eine modernere Lebensmittelanalyse unter Einsatz der Genomik (Transkriptom-, Proteom- und Metabolomverfahren) vor, bestimmte Nutzpflanzen wie Mais zu bewerten. Ein weiterer Aspekt war die Früherkennung von Gefährdungen durch Lebensmittel in der landwirtschaftlichen Produktion sowie die Risikobewertung in Bezug auf die Belastung der Lebensmittel mit Schadstoffen und natürlichen Giften. Dazu gehörte überdies die Einrichtung einer elektronischen Plattform zum Nahrungsmittelkonsum und anderer Datenbanken, online verbunden mit probabilistischer Software und neue Modellierungsmechanismen. Schlüsselbedeutung bei der Risiko-Nutzen-Bewertung kam der Untersuchung zu, wie ein auftauchendes Gesundheitsproblem zu bewerten ist, wozu Datenerfassung und Modellierung der Exposition bzw. Auswirkungen von Risiken und Vorteilen zählen. Überdies untersuchte SAFE FOODS das Vertrauen der Verbraucher in Risikoanalysepraktiken in Bezug auf konventionelle und auch neuartige Lebensmittel, um mehr über die europaweite Wahrnehmung des Nahrungsmittelrisikomanagements zu erfahren. Dann identifizierte man die psychologischen Determinanten eines guten institutionellen Lebensmittelrisikomanagements in verschiedenen EU-Ländern. Gemäß einem weiteren wichtigen Aspekt untersucht das Projekt institutionelle Herausforderungen an ein und Lösungen für ein systemisches Risikomanagement und erstellte den "General Framework for the Precautionary and Inclusive Governance of Food Safety in Europe". Im Rahmen dieser Initiativen veröffentlichte SAFE FOODS zwei innovative Papiere zur Bewertung der sozialen Auswirkungen und Risiko-Nutzen-Wahrnehmung von Fragen der Lebensmittelsicherheit. Der letzte Teil des Projekts beschäftigte sich mit der Entwicklung eines neuen integrierten Konzepts zur Risikoanalyse bei Nahrungsmitteln. Dieser Ansatz vereinte die verschiedenen Aspekte des Projekts, die im Zusammenhang mit den zahlreichen untersuchten Züchtungsmethoden und Produktionspraktiken gesammelt wurden. Die Weitergabe der Projektresultate an verschiedene Interessengruppen und die allgemeine Öffentlichkeit sowie diesbezügliche Weiterbildungsaktivitäten werden dazu beitragen, Meinungen zu revidieren und das Vertrauen mit Hilfe besserer Risikobewertung wiederzugewinnen.