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Inhalt archiviert am 2024-05-29

Multiplex bioassays using the two-photon excitation method (BIOTPHEX)

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Keine Rachenabstriche mehr für die Diagnose von Atemwegsinfektionen

Atemwegsinfektionen werden hauptsächlich durch Viren verursacht, bei fehlenden mikrobiologischen Tests jedoch häufig falsch mit Antibiotika behandelt. Von der EU finanzierte Forscher entwickelten Schnelltests, um eine sichere und wirksame Behandlung zu erleichtern.

Mikrobiologische Tests sind gegenwärtig zeitaufwändig und kostspielig, denn bis nach einem Rachenabstrich mit einem Wattestäbchen dauert es normalerweise einen oder mehrere Tage, bis die Ergebnisse vorliegen. Ohne vorherige Tests ist die Verwendung von Antibiotika jedoch aus mehreren Gründen nicht wünschenswert und verursacht Probleme, die durch kostengünstige Schnelltests vermieden werden könnten. Erstens sprechen Antibiotika bei Infektionen, die von Viren und nicht von Bakterien verursacht wurden, nicht an. Es gibt unzählige virale Krankheitserreger, die Atemwegserkrankungen verursachen, u.a. auch Influenza A und B, Adenovirus und Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV), wobei es sich bei den bakteriellen Krankheitserregern hauptsächlich um Streptococcus A und B handelt. Zweitens kann eine unwirksame und langfristige Gabe von Antibiotika das Wachstum resistenter Bakterienstämme fördern, wodurch zukünftige Behandlungen von Krankheiten problematisch werden. Das Ergebnis ist nämlich, dass bestimmte Bakterien nur noch auf spezifische Antibiotika und nicht auf andere ansprechen. In allen Fällen kann der übermäßige Gebrauch von Antibiotika das normale Gleichgewicht der Flora im Verdauungstrakt des Patienten stören. Europäische Forscher haben mit Hilfe von Mitteln aus dem Projekt "Multiplex bioassays using the two-photon excitation method" (Biotphex) einen schnellen Bioassay für Krankheitserreger der Atemwege entwickelt, der vor Ort, also in der Arztpraxis, durchgeführt werden kann. Die Technologie basiert auf der Zwei-Photonen-Anregung (TPX), die für die in vivo 3D-Bildgebung für Zellen und Gewebe entwickelt wurde und Fluoreszenz-Biomarker für spezifische Krankheitserreger verwendet. Das TPX-Nachweisverfahren könnte unnötige Gaben von Antibiotika vermeiden, da zwischen viralen und bakteriellen Krankheitserregern unterschieden und wirksame krankheitserreger-spezifische Medikamente verschrieben werden können. Außerdem ermöglichte die Technologie die Entwicklung eines schnellen bakteriellen Antibiotika-Sensivitätstest, der die Verschreibung des passenden Antibiotikums gegen einen bestimmten bakteriellen Krankheitserreger erleichtert. Der Prototyp wurde erfolgreich getestet und die Spezifität wurde an Proben nachgewiesen, die Staphylococcus aureus und Streptococcus pyogenes in hohen Hintergrundmengen nicht-bakterieller Bestandteile enthielten. Die Kommerzialisierung der kostengünstigen und schnellen Biotphex-Assays sollte die Bereitschaft der Ärzte zur Durchführung mikrobiologischer Untersuchungen erhöhen. Sein umfassenden Einsatz könnte auch Patienten in einigen Ländern dazu veranlassen, nicht mehr auf eine Selbstbehandlung zurückzugreifen, da problemlos krankheitserregerspezifische Medikamente verschrieben werden können. Die Ergebnisse von Biotphex könnten wesentliche Auswirkungen auf die Patientengesundheit, die Gesundheitskosten und die Entwicklung antibiotika-resistenter Bakterienstämme haben.

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