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Inhalt archiviert am 2024-06-20

Veterinary phage therapies as alternatives to antibiotics in poultry production

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Viren zur Behandlung von bakteriellen Erkrankungen

Auf der Suche nach mehr Lebensmittelsicherheit stießen Forscher auf neue Behandlungsmethoden für bakterielle Erkrankungen bei Nutztieren. Ein europäisches Konsortium schlug die Nutzung von Bakteriophagen (Viren, die Bakterien befallen und zerstören) zur Behandlung von Salmonellen in Geflügeltieren vor.

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Neue EU-Vorschriften fordern Alternativen zur Antibiotika-Behandlung von Tierkrankheiten, die durch Salmonellen und Campylobacter entstehen. Gleichzeitig werden in Lebensmitteln enthaltene Krankheitserreger resistent gegen antimikrobielle Mittel, die bei der Tierproduktion eingesetzt werden. Dadurch entsteht das Risiko, dass sie die Nahrungskette durchlaufen. Demnach ist es dringend erforderlich, alternative Wege zu der derzeitigen Antibiotika-Verabreichung zu finden. Die Bakteriophagen-Therapie zeichnet sich als eine mögliche Option ab. Das Konzept besteht in der Besonderheit der Bakteriophagen, bestimmte Bakterienstämme abzutöten und keinerlei Infektionen bei Tieren und Menschen hervorzurufen. Die Behandlung von Tieren mit bestimmten Phagen könnte deshalb Krankheitserreger, die für den Großteil von lebensmittelbedingten Krankheiten beim Menschen, nämlich Salmonellen und Campylobacter, verantwortlich sind, in ihrer Zahl verringern oder abtöten. Ziel des EU-finanzierten Projekts ''Veterinary phage therapies as alternatives to antibiotics in poultry production'' (Phagevet-P) war es, das Potenzial der Nutzung von Phagen als Alternative zu Antibiotika in der Geflügelproduktion zu bewerten. Zunächst isolierten und charakterisierten die Projekt-Partner mehrere Phagen gegen Salmonellen und Campylobacter aus den Abwässern und Geflügelschlachtkörpern. Diese Phagen wurden an verschiedenen Lebensmitteln und klinischen Isolaten von Salmonella Enterica Enteritidis, Campylobacter Coli und Campylobacter Jejuni getestet.Die In-Vivo-Verabreichung der Phagen auf oralem Weg mittels Schlundsonde oder als Futterbeigabe und die anschließende Analyse haben eine zwei- bis dreifache Verringerung der Salmonellen- und Campylobacter-Zahl ergeben. Zur Gewährleistung einer geringeren Phagenresistenz und einer größtmöglichen Abtötung der Krankheitserreger wurde empfohlen, die Phagen einen Tag vor Schlachtung zu verabreichen. Der Phagevet-P-Ansatz hat sich erfolgreich als mögliche Alternative zu Antibiotika herausgestellt und fördert die allgemeine Nutzung von Bakteriophagen zur Kontrolle von krankheitserregenden oder unerwünschten Bakterien.

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