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Inhalt archiviert am 2024-06-18

European Network of Bipolar Research Expert Centres

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Gemeinsames EU-Projekt zur Therapie bipolarer Störungen

Ein neues europäisches Expertennetzwerk für bipolare Störungen bringt führende Forschungszentren aus sechs EU-Mitgliedstaaten zusammen, um Ursachen und mögliche Therapien genauer zu untersuchen.

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Unter bipolaren Störungen leiden bis zu 3% der arbeitenden Bevölkerung in Europa. Damit ist die Erkrankung die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Da wenig über die Mechanismen bekannt ist, sind auch die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt, sodass umfassend zu dieser Thematik geforscht werden muss. Das EU-finanzierte Projekt ENBREC (European network of bipolar research expert centres) sollte diese Wissenslücke nun schließen. Ziel war es, die Pathophysiologie bipolarer Störungen zu untersuchen und hierfür klinische und Grundlagenforschung zusammenzuführen, vor allem aber sollte die kritische Masse an Experten und Netzwerken geschaffen werden. Das Team baute ein europaweit integriertes Forschungsnetzwerk auf, das sich mit den Ursachen für bipolare Störungen befasst. Unter Beteiligung von Forschern aus Frankreich, Deutschland, Italien, Norwegen, Spanien und dem Vereinigten Königreich wurde ein gemeinsames Arbeitspaket für die Bewertung klinischer Symptome als Basis für detaillierte Forschungen erstellt. Auf diese Weise wurden alle Aspekte dieser Gruppe von Erkrankungen einbezogen, die Verlauf und Prognose beeinflussten. Das Projektteam entwickelte auch ein medizinisches Online-Datenbanksystem zur Analyse von Forschungsdaten und klinischen Überwachung. Anschließend wurden Leitlinien für die Durchführung multizentrischer Studien erstellt, in denen akute Episoden bipolarer Störungen untersucht werden. Daraus sollen nun prophylaktische Strategien abgeleitet werden. Weiterhin wurden Tests zur Ermittlung der kognitiven Leistung bipolarer Patienten sowie gemeinsame Forschungsstrategien entwickelt, um aussagefähige Biomarker und genetische Faktoren zu finden. In einer speziellen Datenbank wurden Hirnscans für weitere Analysen erfasst. Ein psychoedukativer Ansatz sollte dazu beitragen, die routinemäßige Patientenversorgung zu standardisieren . Dank dieser gemeinsamen Bemühungen verfügen klinische Experten nun über eine große Auswahl an Evaluierungswerkzeugen und Versorgungsleitlinien, um die Forschungen voranzubringen und therapeutische Möglichkeiten zu verbessern.

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