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Developing new therapies for Batten disease

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Gibt es bald eine wirksame Gentherapie gegen das Batten-Syndrom?

Das Batten-Syndrom ist zwar bis heute tödlich, die Forschung entwickelt sich jedoch stetig weiter. Fortschritte, die im Rahmen des EU-finanzierten Projekts BATCure (Developing new therapies for Batten disease) erreicht wurden, wecken Hoffnungen auf eine wirksame Behandlung, die auf drei Unterarten dieser seltenen Krankheitsgruppe abzielt.

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Durch die Allgegenwart von Parkinson und Alzheimer vergessen wir nur zu leicht, dass neurodegenerative Erkrankungen nicht nur ältere Menschen betreffen. Das Batten-Syndrom zählt mit seinen jährlich weltweit rund 1 400 Neudiagnosen zu einer weniger bekannten und weniger verbreiteten Gruppe von Krankheiten, die hauptsächlich Kinder betrifft. Es ist nicht heilbar und verläuft tödlich. Prof. Sara Mole, Professorin für Molekulare Zellbiologie am UCL, kennt sich nur zu gut mit dieser Erkrankung aus. In den letzten 20 Jahren hat sie versucht, diese Lücke zu schließen. Dabei wurden ihre jüngsten Anstrengungen im Rahmen des Projekts BATCure finanziert. „Bei den drei Arten von neuronalen Ceroid-Lipofuszinosen (NCL) bzw. dem Batten-Syndrom, die von BATCure berücksichtigt werden, erfolgt die Behandlung aktuell nur palliativ, wobei das Fortschreiten der Erkrankungen nicht verlangsamt wird“, erklärt sie. Da die mutierten Proteine sehr komplex sind, wurden diese drei Unterarten in der Vergangenheit weitestgehend außer Acht gelassen. Man ging bisher davon aus, dass für ihre Behandlung ein transdisziplinärer und koordinierter Ansatz notwendig ist. Dazu zählt auch CLN3 – die häufigste Form des Batten-Syndroms, die für mehr als 50 % der Erkrankungen weltweit verantwortlich ist. Die Patienten leiden im Allgemeinen unter Symptomen wie fortschreitender Demenz, Bewegungsstörungen, Blindheit und Epilepsie. Das Team wollte neue Gentherapien gegen diese Unterarten entwickeln und das breite Spektrum der verfügbaren Medikamente untersuchen und somit herausfinden, ob diese zur Behandlung des Batten-Syndroms eingesetzt werden können. Letztendlich konnten die Teammitglieder neue Modelle entwickeln, neue Therapiemöglichkeiten entdecken, neue Kontroll- und Diagnoseverfahren schaffen und Leitssubstanzen identifizieren. Aktuell bestimmen sie das therapeutische Potenzial dieser Wirkstoffe. Dazu nutzen sie den Zebrafisch, beurteilen Gentherapien für das Gehirn und behandeln Mäuse nach einem Therapieansatz mit kleinen Molekülen. „Wir glauben, dass eine Supplementierung durch ein gesundes Gen möglich ist“, so Prof. Mole. „Außerdem denken wir, dass sich Aspekte der Krankheit mithilfe von Medikamenten und durch das Verstehen der Auswirkungen, welche die Krankheit auf den Stoffwechsel hat, verbessern lassen könnten.“ Das Team hat die Gentherapiemöglichkeiten für die Behandlung der drei Arten des Batten-Syndroms an Mausmodellen getestet. Der Fokus lag dabei vor allem auf den Augen und dem Gehirn, also den Organen, die am stärksten von der Krankheit betroffen sind. „Wir haben wichtige Fortschritte bei der Gentherapie erzielt, die zeigen, dass der Vektor andere Zellen im Auge als zuerst angenommen erreichen muss, um Sehverlust zu verhindern. Das gilt zumindest für Mäuse. Dazu sind spezielle Vektoren erforderlich“, erklärt Prof. Mole. Damit sie mit einer klinischen Studie fortfahren können, müssen die Teammitglieder zunächst den Anteil der Vektoren für die Gentherapie testen, die für die Behandlung von Kindern auf Grundlage von Tieren notwendig sind, und die Studie an sich planen. Sie kümmern sich bereits um Finanzierungsmöglichkeiten, mit denen sie diese Ziele erreichen können. Sollte die BATCure-Behandlung Realität werden, könnten das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt oder sogar ihr der Ausbruch verhindert werden. Prof. Mole ist außerdem zuversichtlich, dass der Projektansatz in Zukunft der Forschung über andere Krankheiten zugutekommen kann.

Schlüsselbegriffe

BATCure, Batten-Syndrom, mutierte Proteine, Kinder, CLN3, Target-Behandlungspfade, Behandlungsansätze, Behandlung

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