Umweltfreundliche Gebäude? Bald das Normalste der Welt!
In Europa und anderen Teilen der Welt existieren bereits zahlreiche Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden. Es gibt allerdings signifikante Unterschiede zwischen diesen Instrumenten. Das EU-finanzierte Projekt OPEN HOUSE harmonisierte vorhandene Bewertungshilfen für nachhaltiges Bauen und entwickelte eine gemeinsame Bewertungsmethode auf Grundlage europäischer Standards. Die Methodik wurde mit Hilfe von 67 Fallstudien in 35 europäischen Ländern erprobt, um ihre Anwendbarkeit zu ermitteln und wertvolle Rückmeldungen für die Weiterentwicklung zu erhalten. In den Fallstudien eingesetzte Nachhaltigkeitsindikatoren wurden mittels einer kostenlosen Online-Bewertungshilfe beurteilt, die im Laufe des Projekts entwickelt wurde. Die Rückmeldungen von geschulten Testern bestätigten, dass die Bewertungshilfe und Leitlinien hilfreich und nutzerfreundlich sind und die Gebäudebewertung vereinfachten. Die erste Version der OPEN HOUSE-Methode wurde auf Grundlage der Feedback-Analyse der Fallstudien, der SUPERBUILDINGS-Initiative und internationaler Normungsgremien verfeinert. Die Gewichtung für jeden Nachhaltigkeitsindikator basierte auf einer transparenten Methodik, die dessen Auswirkung in Bezug auf Umfang, Intensität und Dauer beurteilte. Das Gewicht des Indikators wurde dann in Übereinstimmung mit lokalen Prioritäten, den vorhandenen nationalen Programmen und den Anforderungen der lokalen Behörden justiert. OPEN HOUSE wird die Annahme einer gemeinsamen Bewertungsmethodik auf europäischer Ebene ermöglichen, die offen und für alle zugänglich sowie ständig verbessert wird. Der gesamte Bausektor sowie die Politikgestalter und Normungsgremien werden auf ein wirksames Instrument zur Förderung der umweltfreundlichen Wirtschaft und Politik zurückgreifen können. Die Methodik wird es Architekten, Ingenieuren und Bauherren ermöglichen, die Nachhaltigkeit ihrer Gebäude auf eine simple und zuverlässige Weise zu bewerten, sowie Methoden zur Verbesserung bereitstellen. Das Projektergebnis wird daher Wettbewerbsfähigkeit und Innovation fördern, wobei Kosteneinsparungen aufgrund des gesenkten Wasser- und Energieverbrauchs sowie eine Verminderung der Abfallmenge zu verzeichnen sein werden. Überdies werden die Versicherer besser in der Lage sein, Risiken zu ermitteln, während die lokalen Behörden das Werkzeug zum Festlegen einer minimalen Umweltleistung für neue Anlagen verwenden können. Außerdem demonstrieren die das Instrument anwendenden Einrichtungen, dass sie die Praktiken des nachhaltigen Bauens einhalten, und können so als verantwortungsvolle Bürgerinnen und Bürger, 'Corporate Citizens', wahrgenommen werden. Die Resultate von OPEN HOUSE werden somit dazu beitragen, dem umweltfreundlichen Bausektor in ganz Europa zu Wachstum zu verhelfen. Die Methodik wird die Umweltbelastung auf dem Wege von Energie- und Wassereinsparungen sowie einer umweltfreundlichen Beschaffung senken, und die Lebensqualität der die Gebäude nutzenden Personen verbessern.
Schlüsselbegriffe
umweltfreundliches Gebäude, nachhaltiges Bauen, Bewertungsinstrument, Bausektor, Bewertungsmethodik, Gebäudebewertung , internationale Standardisierung, Nachhaltigkeitsindikator, Umweltleistung
