Neue Ideen für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familienleben
Seit den düsteren Anfängen des industriellen Zeitalters hat sich das Berufsleben gewaltig verändert, da die Arbeitgeber zunehmend die Notwendigkeit erkennen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre Familien sorgen müssen. Ein Problem, das in den Köpfen der Interessengruppen des Beschäftigungssektors einen hohen Stellenwert einnimmt, ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, d. h., wie Familien unter verschiedenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und in unterschiedlichen Umgebungen die Arbeit mit der Kinder- und Seniorenbetreuung verbinden. In diesem Kontext vereinte das EU-finanzierte Projekt "Workcare synergies - Dissemination of synthesized framework programme research findings" (WCS) die politikrelevanten Forschungsergebnisse aus 20 früheren Projekten zu diesem Thema. Das Projekt untersuchte unter Einbeziehung verschiedener Teams aus mehreren EU-Ländern die politischen Anliegen und Probleme im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Arbeit und Versorgung der Familie, wobei sich wertvolle Einblicke in das Thema ergaben und Empfehlungen für bessere Praktiken in diesem Bereich hervorgehoben wurden. Das Team aus Schottland untersuchte die soziale Qualität in Beruf und Familienarbeit, wobei man auf die lokale politische Debatte über faire Bedingungen für Eltern Bezug nahm und die Strategie der schottischen Regierung für Elternschaft unterstützte. In Dänemark betrachtete das Team Vielfalt und Flexibilität im Bereich Arbeit/Familie und untersuchte Aspekte wie etwa geschlechterunabhäng gleiche Bedingungen für bezahlte und unbezahlte Arbeit. Parallel dazu diskutierte das polnische Team die Werte und Verhaltensweisen von Mitgliedern verschiedener sozialer Gruppen sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben. Eines der beiden österreichischen Teams untersuchte die höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und die Vereinbarkeit von Beruf und Karriere mit Kindern, während die andere Forschergruppe die Work-Life-Balance, die Vereinbarkeit von Beruf(s-) und Privatleben, in Zeiten der Wirtschaftskrisen betrachtete. Das britische Team überprüfte und veranschaulichte die Auswirkungen der Arbeitsmarktübergänge zwischen den Generationen und untersuchte außerdem diese Übergänge rund um die Familiengründung. In Ungarn erkundete das Team den sozialen Zusammenhalt. Man erörterte die Reform der Familien- und Beschäftigungspolitik, um die extrem niedrige Erwerbsbeteiligung von Müttern mit kleinen Kindern anzusprechen. Das Team in Portugal untersuchte Fragen im Themenkreis Arbeit/Familie im Zusammenhang mit der Geschlechtergleichstellung in privaten und öffentlichen Kontexten, während das italienische Team das Gleichgewicht zwischen Sozialfürsorge und der Vereinbarkeit von Beruf(s-) und Privatleben erforschte. Über diese Initiativen verknüpfte das Projekt Wissenschaftler und andere Akteure, die Wissen aus Forschungsarbeiten in nützliches Material umwandeln. Es leitete Informationen einschließlich politisch relevanter Erkenntnisse und Kernaussagen an verschiedene Zielgruppen wie etwa Nichtregierungsorganisationen (NRO) und die Öffentlichkeit weiter. Eine Vielzahl neuer Veröffentlichungen, Workshopergebnisse, Stellungnahmen und Berichte, die aus dem Projekt hervorgehen, werden die Synergien im Bereich Arbeit/Versorgung der Familie, auf die Höhe der Zeit bringen. Link zu audiovisuellem Material: http://workcaresynergies.eu/videos/.
