Neuartige Biomarker für eine besser Prognose bei Alzheimer
Die Alzheimer-Krankheit (AD) ist die häufigste Form von Demenz und wird bis zum Jahre 2050 schätzungsweise 1 von 85 älteren Menschen betreffen. Derzeit gibt es keine Heilung für diese Krankheit, lediglich krankheitsmodifizierende Behandlungsansätze, die zurzeit untersucht werden. Damit Therapien wie eine Immunisierung gegen Beta-Amyloid aber wirken können, sollten sie bereits zu einem frühen Stadium der Demenzentstehung verabreicht werden. Dies wird durch die Unzuverlässigkeit der bestehenden Diagnoseverfahren für demenzbedingte Syndrome erschwert. Angesichts dieser Schwierigkeiten konzentrierte sich das EU-finanzierte Projekt Cneupro ("Clinical neuroproteomics of neurodegenerative diseases") auf die Weiterentwicklung von Proteomikwerkzeugen für die Suche nach neuartigen neurochemischen Demenzmarkern (Biomarker) in Blut und Liquor. Von diesem Ansatz erhoffte man sich eine bessere Früherkennung und eine möglicherweise prädiktive Diagnostik für Alzheimer. Indem das Fachwissen von Biotech-Unternehmen und führenden klinischen und diagnostischen Zentren zusammengeführt wurde, konnte im Rahmen von Cneupro ein hochwertiges Probenhandling mit klinischer Phänotypisierung kombiniert werden. Die Projektpartner erstellten eine Reihe von Protokollen für Standardverfahren für neurochemische Marker der Demenzdiagnostik, die in allen europäischen Ländern eingesetzt werden könnten. Von zwei Organisationen aus dem Konsortium wurde parallel eine Liste von 30 potenziellen Biomarkern identifiziert, was die Bedeutung dieser Entdeckungen zu einem gewissen Grad bestätigt. Ein Einsatz dieser Biomarker für die Entwicklung neuer Nachweisverfahren und ELISA-Assays dürfte sich wesentlich auf die Diagnosemethoden für Alzheimer-Ziele auswirken. Zusammen mit moderner molekularer Bildgebung erhofft man sich von den Cneupro-Erkenntnissen einen Beitrag zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit und somit eine Verbesserung des Wohlstands und der Lebensqualität der europäischen Bürger.