Bewertung der Nettoqualität von Lebensmitteln
Vor dem Start des EU-finanzierten Projekts QUALIBRA lag noch sehr wenig zu Bewertungsmethoden von Qualität und Sicherheit bei Lebensmitteln vor. Bisherige Ansätze orientierten lediglich auf spezifische Probleme und waren kaum integriert. Auch gesundheitliche Vorteile oder Unsicherheitsfaktoren wurden zum Großteil außer Acht gelassen. QUALIBRA wählte aus vorhandenen Modellen optimale Ansätze zur Evaluierung gesundheitlicher Vorteile aus und optimierte sie für den vorgeschlagenen theoretischen Rahmen. Um das Verhältnis von Nutzen und Risiken quantifizieren zu können, wurde das so genannte DALY-Konzept (Disability Adjusted Life Years - Verlust von gesunden Lebensjahren) vorgeschlagen und Methoden zur Erkennung von Unsicherheitsfaktoren bei Lebensmitteln entwickelt. Getestet und evaluiert wurden Online-Tools für die Integration dieser Methoden, um die Handhabung für alle interessierten Parteien und Endnutzer zu vereinfachen. Die Workshops lieferten hilfreiche Rückmeldungen von Vertretern von Nahrungsmittelaufsichtsbehörden, Nahrungsmittelindustrie, medizinischen Versorgungseinrichtungen und Forschung. Spezifische Fallstudien zu Nahrungsmittelkategorien erfolgten zu fettreichem Fisch und funktionalen Lebensmitteln, beispielsweise Margarine, die mit Phytosterolestern angereichert ist, um die Aufnahme von Cholesterin zu senken. Ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtprojekts war die Kommunikation der Ergebnisse. Über Posterpräsentationen, Berichte, Fachbeiträge und Workshops sollten möglichst viele Interessenvertreter erreicht werden. Die Forscher von QALIBRA arbeiteten dabei mit anderen Forschungsprojekten zusammen und formulierten eine gemeinsame Verbreitungsstrategie. Das fertige Softwarepaket dient hauptsächlich der Bewertung von Risikofaktoren in der Lebensmittelbranche. Nutzen-Risiko-Bewertungen sind wichtig, um politische Strategien im Umgang mit Nahrungsmitteln, neue Produkte und ernährungsphysiologische Verbraucherberatung zu konzipieren.