Treibhausgase besser berechnen
Um die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen, benötigen die politischen Entscheidungsträger der EU genaue Schätzungen der Kohlenstoff- und Treibhausgasflüsse auf dem Kontinent. Ein besseres Verständnis davon, wie die verschiedenen Teile der europäischen Landschaft Treibhausgase abgeben oder aufnehmen, würde diese Bemühungen enorm unterstützten. Das Projekt GHG EUROPE ("Greenhouse gas management in European land use systems") befasste sich mit biogeochemischen Prozessen von Ökosystemen und der Frage, wie diese auf natürliche und vom Menschen verursachte Ursachen des Klimawandels reagieren. Die Projektpartner untersuchten europäische Ökosysteme wie Wald, Grünland, Ackerflächen, Moore und Buschland. Die Wissenschaftler maßen die jährliche und dekadische Variabilität der Budgets von Kohlendioxid (CO2), Lachgas (N2O) und Methan (CH4) in terrestrischen Ökosystemen Europas. Das Projekt trug auch zum Verständnis des terrestrischen Kohlenstoffkreislaufs bei und befasste sich mit der Frage, wie Triebkräfte wie etwa Stickstoffdeposition, Landnutzung und wirtschaftliche Aktivitäten Treibhausgase beeinflussen. Die Projektmitglieder untersuchten außerdem die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen von Landnutzungs- und Klimapolitik auf die zukünftigen Flüsse von CO2, N2O und CH4 in Europa. Die Daten wurden gesammelt und untersucht und für Hotspots wie Landnutzungsänderungen und bewirtschaftete Moore wurden Computermodelle erstellt. Untersucht wurden auch Feuerreaktionsprozesse in den Buschlandsystemen der Mittelmeeranrainer und die Auswirkungen von Managementmaßnahmen auf die Kohlenstoffvorräte und die Wachstumsraten europäischer Buchenwälder. Mit Wald- und Bodennutzungsmodellen wurden Szenarien der Bodennutzungsveränderungen durch politische und Marktfaktoren erstellt. Mit den Modellen wurden Szenarien über künftige Bodennutzungsänderungen durchgeführt, die durch die zunehmende Nachfrage nach Lebensmitteln, Stoffen und Energie durch den Menschen gefördert werden. Dank GHG EUROPE können erstmals genaue Treibhausgas-Budgets in Europa erstellt werden. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass einheitliche, sektorübergreifende Flächennutzungspolitiken wichtig sind, um die Treibhausgasemissionen zu verringern. Die Projektergebnisse helfen Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern dabei, die Auswirkungen natürlicher und anthropogener Ursachen des Klimawandels auf die Treibhausgase in Europa besser vorherzusagen. Mithilfe dieser Daten werden Forscher den Kohlenstoffkreislauf und die Treibhausgasemissionen in terrestrischen Ökosystemen kontrollieren und Klimaschutzstrategien durchführen können.
Schlüsselbegriffe
Treibhausgase, Kohlenstoff, Klimawandel, Landnutzungssysteme, Triebkräfte des Klimawandels