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Post-infectious immune reprogramming and its association with persistence and chronicity of respiratory allergic diseases

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Entstehung von Allergien durch Umprogrammierung des Immunsystems

Könnten die Risikofaktoren für Asthma und Rhinitis genauer bestimmt werden, bieten sich neue Möglichkeiten zur Linderung oder Heilung allergisch bedingter Atemwegserkrankungen. Führende europäische Wissenschaftler suchten nun nach einem Zusammenhang zwischen rezidivierenden Infektionen und Asthma, um neue Instrumente und Modelle zur Prävention zu entwickeln.

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Weltweit leiden Millionen von Menschen an Asthma und Rhinitis - allergischen Erkrankungen, die durch chronische Entzündungen verursacht werden. Und obwohl der Leidensdruck hoch ist, sind die ursächlichen Faktoren und Mechanismen bei Allergien noch kaum geklärt. Asthma im Kindesalter wird in der Regel durch virale Atemwegsinfektionen initiiert. So ging das EU-finanzierte Projekt PREDICTA (Post-infectious immune reprogramming and its association with persistence and chronicity of respiratory allergic diseases) von der These aus, dass solche Infektionen das Immunsystem umprogrammieren und damit das Risiko für chronische Entzündungen erhöhen können. So sollte im Bemühen um innovative Präventionen und Therapien die Pathogenese allergischer Atemwegserkrankungen genauer geklärt werden. Virale Infektionserreger (vor allem menschliche Rhinoviren, RV) sind die häufigsten Verursacher von akutem Asthma. An einem Ex-vivo-Modell für Wechselwirkungen zwischen RV und bakteriellen Erregern (Staphylococcus Aureus) fand man heraus, dass wiederholte Infektionen mit diesem Pathogen akute Entzündungen auslösen. Interessanterweise war aber die Immunantwort bei Asthmaanfällen unterschiedlich und hing vom jeweiligen Auslöser ab (Virus oder Allergen). RV kann in Monozyten und B-Zellen eindringen und sie dadurch aktivieren. Kommen T-Zellen mit viralen und bakteriellen Triggern in Kontakt, wird die Toleranz durch myeloide dendritische Zellen gestört. Nun fanden die Forscher heraus, dass der für Interferon zuständige Suppressor des Cytokin-Signalwegs 1 (SOCS-1) bei Asthma überexprimiert wird und damit ein mögliches therapeutisches Ziel darstellt. Zudem stellte man fest, dass im Epithel produzierte Cytokine (IL25 und IL33) allergische Immunreaktionen in der Lunge fördern können. Die Projektpartner entwickelten eine neue Methode zur Ermittlung von Lipidfaktoren, die die Auflösung von Entzündungen regulieren. Bei Kindern waren die Lipidmediatoren nach akuter Exazerbation im Serum aufgebraucht, was die Erholung verlangsamte. Durch medikamentöse Gabe von Lipidmediatoren (Protectin D1 und Resolvin D1) gelang es dann, das Entzündungsgeschehen signifikant zu reduzieren. Über den translationalen Forschungsansatz von PREDICTA wurde ein Peptidchip entwickelt, der Antikörperreaktionen auf verschiedene RV-Subtypen detektiert. Vor allem aber wurden Antisense-Moleküle generiert, d.h. DNAzyme, die RV in vitro spalten können und sich damit als hervorragende Wirkstoffe gegen RV erweisen könnten. Das PREDICTA-Konsortium mit seiner starken Erfolgsgeschichte, seinen einzigartigen Ressourcen und seinem translationalen Fokus lieferte neue Erkenntnisse und entwickelte klinisch relevante Technologien, mit denen die Forschung an Asthma- und Rhinitisursachen und die Prävention insgesamt unterstützt werden kann.

Schlüsselbegriffe

Umprogrammierung des Immunsystems, Allergie, chronische Entzündungen, Infektion, PREDICTA, DNAzyme

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