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Cutaneous and Mucosal HIV Vaccination

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Eine neue Generation von HIV-Impfstoffen

HIV-Erkrankungen stellen eine der größten Herausforderungen für die moderne Medizin dar. Ein großes europäisches Konsortium entwickelte und testete unter Anwendung bahnbrechender Technologie neue HIV-Impfstoffe.

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Das HIV-Virus ist nach wie vor weltweit eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr, die jährlich Millionen neuer Krankheitsfälle verursacht. Eine antiretrovirale Therapie hat die Ausbreitung des HIV-Virus in der westlichen Welt eingedämmt. Die Therapie stellt allerdings keine Heilung dar und deren hohen Kosten verhindern eine weltweite Anwendung. Die Versuche zur Gestaltung und Umsetzung neuer HIV-Impfstoffstrategien sind hauptsächlich aufgrund der viralen Diversität fehlgeschlagen. Die Entwicklung sicherer, effektiver und einfach verabreichbarer Impfstoffe ist von entscheidender Bedeutung. Die wissenschaftlichen Partner der EU-finanzierten Initiative CUT'HIVAC (Cutaneous and mucosal HIV vaccination) beschäftigten sich mit der Entwicklung eines nadellosen Impfstoffansatzes für das HIV-Virus. Ein HIV-Impfstoff würde im Vergleich zu konventionellen Immunisierungsverfahren zahlreiche Vorteile bieten, wenn man bedenkt, dass in Gebieten, in denen HIV endemisch ist, eine schlechte Zugänglichkeit zu Medikamenten und schlechte sanitäre Bedingungen herrschen. Eine Impfung über Haut und Schleimhaut hat zu neuen Erkenntnissen über die Immunreaktionen auf Impfstoffe geführt. Hierbei wurde die Bedeutung antigenpräsentierender Zellen (Antigen-Presenting Cells, APCs) für die Immunität deutlich. APCs initiieren, erhalten und regulieren adaptive Immunreaktionen, die wichtige Ziele für ein rationales Impfstoffdesign darstellen. Auch wenn zytotoxische Effektor-T-Zellen zur Steuerung der viralen Verbreitung erforderlich sind, ist das Vorhandensein neutralisierender HIV-Antikörper an der viralen Eintrittsstelle ebenfalls wichtig. Die CUT'HIVAC-Partner gestalteten und entwickelten eine Reihe innovativer HIV-Impfstoffkandidaten, die auf Maus-Leukämie-Virus-ähnlichen Partikeln (Virus-Like Particles, VLPs) basieren. VLPs bieten den einzigartigen Vorteil, heterologe Antigene, einschließlich von HIV-Hüllproteinen, in deren nativer Konformation aufzuweisen. Dies ist eine Grundvoraussetzung für eine optimale Antikörperverabreichung. Wissenschaftler untersuchten die Immunogenität dieser Impfstoffe an Maus-Modellen und definierten die frühen In-vivo-Mechanismen. Ferner wurden vier klinische Phase-I-Versuchsreihen durchgeführt, um die prophylaktische und therapeutische Leistung des DNA- und MVA-HIV-Impfstoffs über die Anwendung verschiedener Wege, einschließlich einer transkutanen und nadellosen Verabreichung, zu testen. Über CUT'HIVAC wurde ein Start-up-Unternehmen für die Entwicklung und Herstellung biologisch abbaubarer Partikel gegründet, die für Impfstoffanwendungen genutzt werden könnten. Es wird damit gerechnet, dass diese Technologie für die Herstellung von Impfstoffen bezüglich anderer Erkrankungen wie unter anderem Tuberkulose und Malaria eine breitere Anwendung finden wird.

Schlüsselbegriffe

HIV, Impfstoff, CUT'HIVAC, nadellos, antigenpräsentierende Zelle, virusähnliche Partikel

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