Zwischenbericht über die Durchführung des Programms LEONARDO DA VINCI
Die Europäische Kommission hat vor kurzem einen Zwischenbericht über die Durchführung des Programms LEONARDO DA VINCI zur Entwicklung einer Berufsausbildungspolitik der Gemeinschaft präsentiert (1995-1999). Bei dem Dokument handelt es sich um den ersten Zwischenbericht über das Programm für die Zeit von 1995-1996. Der Bericht ist in zwei Hauptteile gegliedert: - eine kurze Präsentation und Analyse der Entwicklung und Trends der Systeme und Einrichtungen im Bereich der Berufsausbildung in den Mitgliedstaaten und in den am Programm LEONARDO DA VINCI beteiligten Ländern; - eine Analyse der Durchführung und der Wirkung des Programms. Durch eine Querschnittsanalyse der von den Mitgliedstaaten und Teilnahmeländern gelieferten Berichte konnten eine Reihe gemeinsamer Trends und Entwicklungen ermittelt werden. Obwohl die Berufsbildungssysteme recht komplex und verschiedenartig sind, stehen sie alle ähnlichen Aufgaben gegenüber. Insgesamt gesehen ist klar ersichtlich, daß die Sorge um Beschäftigung und Beschäftigungseignung immer mehr im Vordergrund der Berufsausbildungspolitik steht. Die Reformen der letzten Jahre zielten insbesondere auf die Validierung der Berufsbildung und eine Garantie ihrer Qualität insbesondere mit Hilfe zunehmender Flexibilität und Modernisierung. Es besteht außerdem ein eindeutiger Trend zur Regionalisierung, Dezentralisierung und Individualisierung der Berufsbildung. Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen den nationalen Ansätzen ist die Befürwortung bzw. Ablehnung einer Gesetzgebung in diesem Bereich. Was die Durchführung und die Wirkung des Programms LEONARDO DA VINCI betrifft, so wird gesagt, daß alle Managementstrukturen des Programms sowohl auf gemeinschaftlicher als auch auf nationaler Ebene einen aktiven Beitrag zur Entwicklung des Programms und zur Zugänglichkeit für Zielgruppen leisten. Nach den ersten beiden Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen hat das Programm insgesamt 1,542 Pilotprojekte, Austausch- und Vermittlungsprogramme sowie Erhebungen und Analysen finanziert und somit eine breite Verteilung der Begünstigten erzielt. Während der ersten beiden Jahre konnte sich das Programm als Gemeinschaftsprogramm für Berufsbildung etablieren und inzwischen breite Anerkennung finden. Schließich übernimmt das Programm allmählich die Rolle eines "Europäischen Labors für Innovation", da eine Reihe innovativer Projekte gemeinsam an neuen Produkten und der Durchführung eines kompletten Ausbildungsverfahrens arbeiten.