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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Mobility of Health Professionals

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Mobilität von Arbeitskräften im Gesundheitswesen

Ein internationales Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der internationalen Mobilität von Gesundheitsfachkräften und den Effekten auf nationale Gesundheitssysteme.

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Das EU-finanzierte Gemeinschaftsprojekt MOHPROF (Mobility of health professionals) analysierte Trends hinsichtlich der Mobilität von medizinischem Fachpersonal in der EU. Die Studien auf Mikro- und Makroebene umfassten vergleichbare methodische Ansätze für Herkunfts- wie auch Aufnahmeländer. Der Ansatz war überwiegend qualitativ und behandelte Ausmaße und Eigenschaften von Migrationströmen in 25 Ländern weltweit. Schlüsselakteure nationaler Gesundheitssysteme stellten für die Makroanalyse vorhandene quantitative und qualitative Daten und Statistiken zur Verfügung. Die Forschung auf Mikroebene untersuchte hingegen nationale Besonderheiten, die sich aus dem Makrozustand ergeben. Das Projekt generierte in großem Umfang Daten zur Migration von Gesundheitspersonal innerhalb, nach und aus der EU. Zum einen stellte sich heraus, dass medizinisches Personal aus der EU in Länder wie Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten abwandert, andererseits erhöhte sich die Abwanderung innerhalb der Europäischen Union nach 2007 stärker als erwartet. Die Daten zeigten auch einen bemerkenswerten Zustrom von Fachkräften von den 27-Nicht-EU- in die 15 EU-Länder. Weiterhin wurde festgestellt, dass Gesundheitsqualifikationen nicht automatisch anerkannt werden, wobei unterschiedliche Verfahrensweisen in der EU eine Rolle spielen. Dieser Zustand besteht trotz der EU-Richtlinie zur Anerkennung von Berufsqualifikationen, die kritische Prozesse in Einklang bringen soll, um Freizügigkeit für in der EU qualifizierte Ärzte, Zahnärzte, Krankenpflegepersonal, Hebammen und Apotheker zu ermöglichen. Die Richtlinie wird derzeit überarbeitet. Die Projektpartner enthüllten zudem Unterschiede bei der Mobilität von Gesundheitspersonal im Vergleich zu anderen Berufen. Die Aufnahmeländer stehen vor einer großen Herausforderung, da vor allem die alternden Arbeitskräfte im Gesundheitswesen ersetzt werden müssen. MOHPROF gab Empfehlungen für die Personalpolitik in Europa und bestimmten Drittländern auf Grundlage der empirischen Forschungen und Daten. Vor allem geht es um die Realisierung selbsttragender Gesundheitssysteme, Strategien zur Verringerung der ungleichen internationalen Verteilung von Gesundheitspersonal und die Kluft zwischen entlegenen ländlichen und urbanen Regionen. Um dem sich verändernden Bedarf im Gesundheitswesen Rechnung zu tragen – sowohl auf Personal- als auch Leistungsempfängerebene – legen die Projektergebnisse eine allgemeine strategische Planung auf EU- und nationaler Ebene sowie ein Umdenken bei Gesundheits- und Pflegesystemen nahe. Die Informationen, die das Projekt ermittelt hat, können helfen, Änderungen in dieser Richtung zu bewirken.

Schlüsselbegriffe

Mobilität, Gesundheitspersonal, Gesundheitssysteme, Gesundheitsberufe, Personalpolitik

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