CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Severe Accident Research Network of Excellence 2

Article Category

Article available in the following languages:

Ein Kooperationsnetz zur Stärkung des Fachwissens im Bereich der Kernkraftsicherheit

Zur globalen Aufrüstung von Kernkraftwerken wurde im Zuge einer EU-Initiative ein Netz eingerichtet, welches die europäische Forschung bezüglich schwerer Unfälle in diesen Werken miteinander verbindet.

Energie icon Energie

Kernenergie kann sich als unübertroffene Quelle für nachhaltige und saubere Energie (keine Treibhausgasemissionen) erweisen. Die EU möchte sicherstellen, dass Kernenergie weltweit nach den striktesten Sicherheits- und Sicherungsstandards verwendet wird. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts SARNET2 (Severe accident research network of excellence 2) wurde ein Instrument zur Vorhersage des Verhaltens von Kernkraftwerken während großer Unfälle erstellt. Es fanden sich 47 Organisationen in 24 Ländern zusammen, die hauptsächlich aus Europa, jedoch auch aus Kanada, Indien, Korea und den Vereinigten Staaten stammten. Über das Exzellenz-Netz wurde aufbauend auf vorhergehender Arbeit erfolgreich die nachhaltige Integration von europäischen Forschungskapazitäten hinsichtlich schwerer Unfälle konsolidiert. Hierbei wurden wichtige EU- und Nicht-EU-Akteure miteinbezogen. Das Netz adressierte über die Festlegung allgemeiner Forschungsprogramme und über die Entwicklung allgemeiner Beurteilungsinstrumente und -methoden die bestehende Fragmentierung zwischen dem verschiedenen nationalen Forschungs- und Entwicklungsprogrammen. Die Arbeit an Corium-, Eindämmungs- und Quelltermphänomenen führte zu wesentlichen Fortschritten an sechs zuvor definierten Problemen mit hoher Priorität: Die Kühlbarkeit von Corium/Ablagerungen; Interaktionen zwischen geschmolzenem Kern und Beton; Dampfexplosionen; die Wasserstoffverbrennung bei der Eindämmung; die Auswirkungen oxidierender Bedingungen am Quellterm; die Jodchemie. Die Projektpartner führten eine Reihe von Experimenten bezüglich des Rückflusses am Ablagerungsbett, der Interaktionen zwischen dem geschmolzenem Kern und Beton und des Quellterms durch. Diese Experimente führten gemeinsam mit vergleichenden Übungen, Berichten und physikalischen Modellen kontinuierlich zu neuen Erkenntnissen bezüglich Phänomenen und dem Management schwerer Unfälle. Das SARNET2-Team finalisierte eine neue Version des Accident Source Term Evaluation Code (ASTEC), der hypothetische schwere Unfälle in einem wassergekühlten Kernreaktor simuliert. Forscher integrierten einen Großteil des über das Netz gesammelten Wissens in ASTEC. Der Code kann für Sicherheitsbeurteilungen oder -verbesserungen von Kernkraftwerken genutzt werden. Gemeinsam mit einer neu entwickelten experimentellen Datenbank kann ASTEC ebenfalls für die industrielle Anwendung genutzt werden. Zu weiteren bemerkenswerten Ergebnissen zählen unter anderem drei Ausbildungs- und Schulungskurse für junge Wissenschaftler und Personalchefs, Mobilitäts- und Entsendungsprogramme, ein 750 Seiten umfassender Textbuchbeitrag zur Phänomenologie schwerer Unfälle und mehr als 360 Fachbeiträge, die auf Konferenzen sowie in wissenschaftlichen Fachzeitschriften präsentiert werden. Dank SARNET2 können Kernkraftwerke und Atomsicherheitsbehörden weltweit von einer Vielzahl von Informationen für eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit profitieren.

Schlüsselbegriffe

Kernkraftwerk, Sicherheit, schwere Unfälle, SARNET2, Quellterm

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich