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Translational Research in Europe – Applied Technologies for Osteoarthritis

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Eine neue Ära der Arthrose-Prognose

Die Früherkennung degenerativer Erkrankungen kann der Schlüssel zur Hinauszögerung oder Reduzierung von Krankheitsverschlechterungen sein. Im Rahmen einer EU-finanzierten Studie wurden neuartige genetische und biochemische Marker ermittelt, um das Risiko und den Verlauf von Arthrosen vorhersagen zu können.

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Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Gelenke, mit der schwere Schmerzen und Einschränkungen einhergehen. Arthrosen sind die gängigste Form von Erkrankung in Europa. Auch wenn die Ätiologie variieren kann, so sind die Symptome einer Arthrose für gewöhnlich durch Knorpelschwund und Knochensklerose bestimmt. In extremen Fällen einer Arthroseerkrankung gestaltet sich die Behandlung durch eine Hüft- oder Gelenksoperation. Dies hat eine große sozioökonomische Tragweite für europäische Länder. Ein Verständnis der genetischen Grundlagen von Arthroseerkrankungen würde nicht nur einen Beitrag zum Verständnis der Arthrosepathogenese leisten, sondern könnte auch zu neuen, zielgerichteten Behandlungen führen. Wissenschaftler des EU-finanzierten Projekts „Translational research in Europe applied technologies for osteoarthritis“ (TREAT OA) arbeiteten an der Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsoptionen für Arthroseerkrankungen. Vor diesem Hintergrund analysierte das Konsortium Genotypen zu tausenden von Arthrosefällen. Dies führte zur Identifizierung von Einzelnukleotid-Polymorphien, die in enger Verbindung mit Knie-, Hüft- und Handarthrosen stehen. Zu den Genen, die eng mit der Arthroseentwicklung verbunden sind, zählt DOT1L, das am Knorpelstoffwechsel und am Wnt-Signalweg beteiligt ist und ein Behandlungsziel sein könnte. Zur genauen Untersuchung der identifizierten Gene und um zudem verschiedene Behandlungsstoffe zu erforschen, entwickelten die Forscher in-vitro- und in-vivo-Arthrosemodelle. Diese Modelle dienten als unschätzbar wertvolle Instrumente für die Untersuchung verschiedener Signalwege und für die Identifizierung molekularer Determinanten bei der Arthrosepathogenese. Es wurde viel Arbeit in die Identifizierung neuartiger biochemischer Marker investiert, die zur Vorhersage und Diagnose des Arthrosefortschreitens verwendet werden könnte. Derzeit sind lediglich zwei Marker (hCOMP und CTX-II) verfügbar. In Kombination mit genetischen Daten wurden diese biochemischen Marker zur Untersuchung des Auftretens, des Risikos und der Schwere einer Erkrankung in verschiedenen europäischen Ländern sowie zur Vorhersage der Progression bei einer Kniearthrose verwendet. Die klinische Implementierung der TREAT-Arthrose-Diagnose-Marker könnte zur Identifizierung von Personen beitragen, für die ein hohes Risiko auf die Entwicklung einer Arthroseerkrankung besteht und die Krankheitsentwicklung durch eine schnelle Behandlung insgesamt verbessern. Im Zuge des Projekts wurden mehr als 80 Peer-Review-Publikationen geschaffen. Hierzu zählten unter anderem Artikel in den Fachzeitschriften Lancet, Nature Genetics, Proc Natl Acad Sci und Am J Hum Genet.

Schlüsselbegriffe

Arthrose, biochemische Marker, Knorpel, Knochensklerose, Pathogenese, Genotypen, Einzelnukleotid-Polymorphien

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