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Developing efficient and responsive community based micro health insurance in India

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Gemeindebasierte Krankenversicherung

Durch private (Out-of-Pocket) Zahlung medizinischer Versorgungsleistungen in Ländern mit niedrigem Einkommen wie Indien wird die Verarmung weiter gefördert, was wiederum die Inanspruchnahme solcher Leistungen reduziert. Um das Problem zu lösen, wurden drei gemeindebasierte Krankenversicherungssysteme (community-based health insurance, CBHI) eingeführt.

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Die wirtschaftliche Absicherung von Familien in Indien ist gefährdet, wenn gesundheits- oder lebensbedrohliche Ereignisse (health shocks) eintreten, da diese Versorgung meist in bar bezahlt werden muss und kaum finanzierbar ist. Da man besonders in ländlichen Regionen Indiens stark von hochverzinslichen Fremdfinanzierungen abhängig ist, um Arztrechnungen zu bezahlen, könnten erschwingliche Krankenversicherungsbeiträge dieser Situation Abhilfe schaffen. Diese so genannte Mikro-Krankenversicherung wurde in Indien unter Schirmherrschaft des EU-finanzierten Projekts "Developing efficient and responsive community based micro health insurance in India" (CBHI INDIA) initiiert, um gerechteren Zugang zu medizinischen Leistungen und finanzielle Absicherung zu fördern. Als Studienstandorte wurden die Distrikte Kanpur Dehat und Pratapgarh in Uttar Pradesh und Bihar in Vaishali bestimmt, und zwar aufgrund des niedrigen Bildungsniveaus, der hohen Bevölkerungsdichte und der größten geschlechtsspezifischen Benachteiligungen. Die Zielgruppen wurden in die Gestaltung der Versicherungs- und Leistungspakete einbezogen. In den ersten beiden Aufnahmerunden betrug die Anmeldequote 23% bzw. 24%, wobei bei der CBHI-Anmeldung kein Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Geschlecht feststellbar war. Der Anteil von Frauen mit höherer Bildung war größer, auch wurde die Mitgliedschaft eher erneuert, wenn die Versicherung bereits in Anspruch genommen worden oder man gut über CBHI informiert war. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Maßnahmen keinen Erfolg im Hinblick auf verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung oder Senkung damit verbundener Ausgaben zeigten. Ortsabhängigen Schätzungen zufolge waren diese beiden Aspekte in Kanpur Dehat und Vaishali vernachlässigbar. In Pratapgarh kam es durch die CBHI-Mitgliedschaft zur rückläufigen Auslastung der ambulanten Versorgung. Offenbar führt das Zahlungssystem der Anbieter, das dem medizinischen Fachpersonal einen festgelegten Jahresbeitrag zahlt, dazu, dass durch mangelnde Gewinnerzielung die Versorgungsqualität verringert und/oder für Leistungen und Medikamente mehr berechnet wird als bei nicht versicherten Patienten, die jeden Arztbesuch in bar bezahlen. Insgesamt zeigt die Studie, dass die CBHI-Programme nicht den erwarteten Erfolg bringen, was die Abmeldungen bestätigen: nur 17% der Personen, die im Jahr 2011 versichert waren, erneuerten ein Jahr später ihre Mitgliedschaft. Obwohl die Erwartungen an das CBHI-Programm nicht erfüllt wurden, müsste es möglich sein, die Versicherungsprogramme durch geringfügige Anpassungen stärker an den lokalen Gegebenheiten zu orientieren. Im Vordergrund sollte dabei das Management stehen, d.h. sowohl finanzielle als auch administrative Aspekte. Gemeindebasierte Programme wie das CBHI haben ein schlechtes Risikoprofil und geben weder Versicherten und noch Versicherern genügend Anreiz, um das System weiterzuentwickeln. Regulierende Aspekte müssen deutlich besser überwacht werden, um gute Abläufe und Verantwortlichkeiten bei Anbietern medizinischer Leistungen zu fördern.

Schlüsselbegriffe

Gemeindebasierte Krankenversicherung, Gesundheitsversorgung, Mikro-Krankenversicherung, Anbieter, Allopathie

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