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Optimization of Radiation Protection of Medical Staff

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Besserer Strahlenschutz für medizinisches Personal

Schutzschilde aus Blei dienen dem Strahlenschutz - schützen jedoch nicht Hände und Augen des im Gesundheitswesen tätigen Radiologiepersonals. EU-finanzierte Forscher führten eine gründliche Untersuchung der Strahlenbelastung in europäischen Krankenhäusern durch, aus der sich neuartige Geräte und Sicherheitsempfehlungen ergaben.

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Die in der interventionellen Radiologie (IR) und Nuklearmedizin (NM) eingesetzte radiologische Bildgebung ermöglicht den Ärzten die Durchführung minimal-invasiver Prozeduren zur Diagnose und Behandlung von Krankheiten, die üblicherweise komplexe Operationen erfordern. Das im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) angesiedelte Projekt CONRAD ("A coordinated network for radiation dosimetry") demonstrierte, dass Extremitäten hohen Strahlungsdosen ausgesetzt sind, wenn sie nicht mit Strahlenschutz abgedeckt wurden. Außerdem mangelte es in den Bereichen IR und NM an einer systematischen Analyse der Strahlenbelastung des Personals. Als Reaktion darauf bewertete das EU-finanzierte Projekt "Optimization of radiation protection of medical staff" (ORAMED) die Augenlinsenexposition in der interventionellen Radiologie und die Exposition der Hand in der Nuklearmedizin sowie das Funktionieren der verfügbaren aktiven Personendosimeter (APD). Die meisten derzeit verfügbaren aktiven Personendosimeter für die Augenlinse sind bei der Erfassung geringer Energiefelder eher unwirksam und nicht dafür gedacht, um gepulste Strahlung zu erfassen. ORAMED führte eine organisierte europaweite Messkampagne über die IR- und NM-Strahlenbelastung in Krankenhäusern durch. Die Analyse der betreffenden Daten wurde durch Computersimulationen ergänzt, um die wichtigsten Faktoren zu ermitteln, welche die Dosen der Strahlenexposition an der Augenlinse und den Extremitäten beeinflussen. Die Forscher untersuchten die tatsächliche Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens und die Faktoren, welche die Strahlenbelastung beeinflussten. Man entwickelte ein neuartiges Personendosimeter zur Überwachung der Strahlenbelastung an den Augenlinsen bei der interventionellen Radiologie, das jetzt im Handel erhältlich ist. Eine detaillierte Analyse der Exposition der Hand bei nuklearmedizinischen Interventionen erleichterte die Entwicklung praktischer Leitlinien und Empfehlungen zur Umsetzung der routinemäßigen Überwachung. Überdies ermöglichte die quantitative Prüfung existierender aktiver Personendosimeter unter realen klinischen Bedingungen (z. B. mit gepulsten Feldern) erstmalig die Entwicklung sachkundiger Leitlinien für deren Einsatz. Die ORAMED-Ergebnisse stellen einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit des medizinischen Personals dar, das IR- und NM-Verfahren durchführt. Mit Hilfe der besseren Bewertung der Exposition der Extremitäten und der ursächlichen Hauptfaktoren konnten die Wissenschaftler moderne Personendosimetriegeräte für die Augenlinse entwickeln und Empfehlungen für sichere NM-Praktiken geben. ORAMED füllte auf diese Weise eine wichtige Lücke im Strahlenschutz mit genau dem Wissen, das den Schutz des Personals im Gesundheitswesen verbessern wird.

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