Gemeinsame Programmplanung erfindet EU-Forschung neu
Das Ziel des von der EU finanzierten Projekts BE2010-CONFERENCE_JP ("Joint programming two years on: First results and the way forward - Organisation of a Conference on Joint Programming under Belgian Presidency") war die Anwendung des Konzepts der gemeinsamen Planung der Forschungsprogramme im Rahmen der Europäischen Forschungsagenda. Ergebnis war eine Bündelung der nationalen Forschungsanstrengungen, eine deutlich stärkere Nutzung der für Forschung und Entwicklung verfügbaren europäischen Ressourcen. Bei der 2010 in Belgien abgehaltenen Projektkonferenz ging es um Missverständnisse hinsichtlich der gemeinsamen Programmplanung und die Rolle der verschiedenen Akteure bei der Förderung einer wissensbasierten Gesellschaft durch verstärkte Investitionen in die Forschung. In Anbetracht der Tatsache, dass nur 5 bis 15 % der Forschungsfinanzierung von der EU und der andere Anteil von regionaler oder nationaler Ebene kommt, verfolgte die Konferenz das Ziel, die gemeinsame Programmplanung zu neuen Höhen zu führen. Man arbeitete an einer Stärkung der finanziellen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der Entwicklung einer gemeinsamen Agenda der öffentlichen Finanzierung und der Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung und Innovation auf effizientere Weise. BE2010-CONFERENCE_JP identifizierte vier Schlüsselbereiche im Sinne dieser Ziele, in denen die Herausforderung der Finanzierung durch gemeinsame Programminitiativen überwunden werden können. Das erste Thema beinhaltete Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Klimawandel, während das zweite sich auf eine "gesunde Ernährung für ein gesundes Leben" konzentrierte. Ein weiteres Thema waren neurodegenerative Krankheiten wie etwa Alzheimer, das in Anbetracht der rasch anwachsenden älteren Bevölkerung Europas besonders wichtig ist. Das vierte Thema hatte das kulturelle Erbe und den globalen Wandel im Fokus. Dieses Thema hat große sozio-politische und ökonomische Auswirkungen für die EU. Die gemeinsame Planung der Forschungsprogramme ist in diesem Sinne zu einem Hauptfaktor bei der Meisterung der großen Herausforderungen in der EU geworden, der letztlich die Art und Weise verändern wird, wie die Europäerinnen und Europäer die Forschung sehen. Die Strategie der gemeinsamen Programmplanung wird durch die Förderung des Europäischen Forschungsraums (EFR) und eine strategische Stärkung der Forschungskoordination dazu beitragen, Millionen Europäern ein besseres Leben zu sichern. Dieses neue Forschungsparadigma wird zweifellos mit der Bekämpfung von Krankheiten und der Unterstützung der Landwirtschaft ebenso wie der Sicherung unseres Erbes eine neue, dynamische und optimistische Ära für die EU eröffnen.