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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Roman Cements for Architectural Restoration to New High Standards

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Gute Nachrichten für Restauratoren architektonischer Schätze

Romanzement ist ein Material, das sich in der Vergangenheit bei den Erbauern einiger der schönsten Gebäude Europas großer Beliebtheit erfreute. Dank einer EU-finanzierten Initiative erlebt es nun ein Comeback.

Das ROCARE-Projekt ("Roman cements for architectural restoration to new high standards") verfolgte das Ziel, den Einsatz dieses historischen Baustoffs mit modernen Fertigungsverfahren wiederzubeleben. Hauptzielobjekte waren Gebäude aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhundert sowie spezielle Bereiche des modernen Bauens wie etwa diffusionsoffene Verputze und Bodenbeläge. Die Forscher führten Laboruntersuchungen durch, um mehr über die Mechanismen der Zementhydratation und die optimalen Bedingungen der Mörtelverarbeitung und -handhabung zu erfahren. Das Projekt wollte außerdem das Marktpotenzial für Romanzementtechnik stärken, damit dieses Baumaterial wieder Fuß fassen kann. Die Herstellungsmethoden zur Produktion von Romanzementen reichten von bei kleinen Handwerkern eingesetzten holzbefeuerten Schachtöfen bis hin zu großtechnischen Drehrohröfen. Die Zemente wurden analysiert sowie für Mörtelversuche und Vor-Ort-Tests verwendet. Die Resultate zeigten, dass für verschiedene Marktsektoren Romanzemente mit vielfältigen Eigenschaften, welche den historischen Leistungsanforderungen genügten und den ROCARE-Standard erfüllten, produziert werden konnten. Die Projektpartner entwickelten außerdem ein Verfahren, mit dem der deaktivierte Mörtel vor der endgültigen Herstellung des Mörtels für lange Zeiträume gelagert werden kann. Man trat dann mit dieser Idee an ein Unternehmen heran, das die Technologie zur Fertigung von im Werk gemischten, deaktivierten Mörteln entwickelte. Überdies wurde eine Eigenschaftsdatenbank für vielfältige Romanzementmörtel aufgebaut, die einen Vergleich mit anderen Mörteln gestattet, welche für denkmalgeschützte Baukörper verwendet werden. Auf Grundlage neu entwickelter standardisierter Herstellungsverfahren, welche für das gesamte Spektrum der Romanzemente geeignet sind, entwickelte und überarbeitete das ROCARE-Projekt nun europäische Normen. Das Projekt legte ausreichend Daten vor, um die neue ROCARE-Norm für Romanzement zu untermauern, welche vorbereitet und jedermann zugänglich gemacht wurde. Sand ist ein Hauptbestandteil von Mörteln. Die Forscher untersuchten, wie sich verschiedene Sandfraktionen auf die Leistungsfähigkeit des Mörtels, vor allem im Hinblick auf die Schrumpfung, auswirkten. Man entwickelte Hybridmörtel, die Romanzement und verschiedene Typen von Kalk enthalten. Auch der Einfluss des Untergrunds auf die Mörtelleistung war Gegenstand von Untersuchungen, so dass historische Mörtel besser mit für Reparaturen eingesetzten Mörtelrezepturen verglichen werden konnten. Die Projektpartner erforschten die Schwindrissbildung, ein häufig zu beobachtendes Phänomen bei historischen Mörteln, und entwickelten ein Modell, das die Beziehung zwischen uneingeschränkter Schrumpfung und Zugfestigkeit untersuchte. Die Ergebnisse aus dem Modell wurden durch praktische Versuche verifiziert. Hydrationsstudien und die Überwachung der Alkalität ergaben ein besseres Verständnis der Wasseranlagerungswege bei den verschiedenen Typen von Romanzement. ROCARE erstellte ein Handbuch über bestmögliche Verfahren bei der Anwendung von Romanzementen und veröffentlichte aus auf der Internetseite des Projekts. Das Handbuch, das den Einsatz der Romanzementtechnik in verschiedenen Anwendungsbereichen erläutert, stellt ein wichtiges Instrument für die Entwicklung eines Marktes für das Produkt dar. So wird der Erfolg des ROCARE-Konsortiums nicht nur dazu beitragen, Europas architektonisches Erbe zu bewahren, sondern es wird auch Arbeitsplätze für die Sanierung, die Restaurierung und den Wiederaufbau von historischen Gebäudefassaden schaffen.

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