Skip to main content
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

CHEMICAL SUBSTANCE IN VITRO/IN SILICO SCREENING SYSTEM TO PREDICT HUMAN- AND ECOTOXICOLOGICAL EFFECTS

Article Category

Article available in the following languages:

Neuer Screening-Test zur Reduzierung von Tierversuchen

Derzeitige Risikoanalysen für chemische Substanzen sind komplex, zeitaufwändig und umfassen meist Versuche an lebenden Tieren. Ein EU-finanziertes Forschungsprojekt entwickelte ein hochdurchsatzfähiges, computergestütztes Schnellverfahren, um den Prozess zu vereinfachen.

Gesundheit icon Gesundheit

Viele gängige Industriechemikalien wurden bislang weder auf Toxizität noch Sicherheit untersucht. Da intensiv nach alternativen Testmethoden zur Klassifizierung von Chemikalien gesucht wird, schloss sich unter dem EU-finanzierten Projekt CHEMSCREEN ein Konsortium aus neun Partnern aus fünf EU-Staaten zusammen. Schwerpunktmäßig entwickelte das Team eine einfache und schnelle computergestützte Screening-Methode für reproduktionstoxische Substanzen, um Tests an Tieren zu vermeiden, und um die europäische Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) zeitnah umzusetzen. Computergestützt kann die Vorauswahl molekularer und chemischer Substanzen in neuen Präparaten beschleunigt werden, um diese dann mit bekannten Toxinen zu vergleichen. Je nach vermuteter toxischer, genotoxischer oder karzinogener Wirkung werden die fraglichen Substanzen dann mittels In-silico- und In-vitro-Tests weiter klassifiziert. CHEMSCREEN entwickelte einen hochdurchsatzfähigen Screening-Test, der die Reproduktionstoxizität der inzwischen überall in der Umwelt präsenten hormonähnlichen Substanzen (endokrine Disruptoren) mit 100%er Genauigkeit nachweist. Der Test identifiziert mit 87%er Genauigkeit auch Chemikalien, die Fehlbildungen an den Geschlechtsorganen verursachen. Die Testplattform eignet sich für Substanzen, die toxisch auf die Fortpflanzung und Embryonalentwicklung wirken, damit Tests am lebenden Tier nur dann durchgeführt werden, wenn sie unerlässlich sind. Weiterhin wurden Verfahren entwickelt, um chemische Testdaten aus computergestützten und In-vitro-Analysen mit Referenzdaten aus zahlreichen anderen Datenbanken abzugleichen. Indem Aufsichtsbehörden die Nutzung dieser In-silico-Tools und Testbatterien empfohlen wird, kann deren breite Akzeptanz gefördert werden, womit CHEMSCREEN signifikant zur Verringerung von Tierversuchen und Testkosten beiträgt. Mit toxikologischen Schnelltests können alle gängigen und neuen Chemikalien zügig klassifiziert werden, um Sicherheit und Wohlergehen der EU-Bürger zu gewährleisten und die Umwelt zu schützen.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich