Nanowissenschaftliche Forschung für die Industrie
Allgemein gelten die Nanowissenschaften als Tor zu einem neuen und fortschrittlichen Zeitalter, da man sich Lösungen zu nachhaltiger Entwicklung, Energieproduktion und -einsparung sowie Humanmedizin erhofft. Europa ist in den Nanowissenschaften ein globaler Vorreiter und produziert Forschungsergebnisse auf Weltklasseniveau. Allerdings mündet die Grundlagenforschung und FuE-Tätigkeit der EU noch zu wenig in konkreten industriellen Anwendungen. Das EU-finanzierte Projekt NFFA (Nanoscience foundries and fine analysis) brachte daher fünf führende europäische Nanoforschungsinstitute zusammen, um diese komplexen Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Die Forscher testeten in einer Entwurfsstudie die Machbarkeit einer neuen Benutzerinfrastruktur für einen Cluster mit bis zu sechs Forschungszentren. NFFA sollte die nanowissenschaftliche Forschung integrieren, europäischen Forschern Zugang zu modernsten Einrichtungen ermöglichen und Stichprobendefinition und -charakterisierung für neue Experimente verbessern. Die Projektpartner schufen damit eine Vorlage für die Zusammenführung solcher Infrastrukturen, um deren Potenzial voll zu erschließen. Das Team entwickelte ein Programm, das akademischen und industriellen Forschungseinrichtungen freien Zugang zu einer flexiblen Infrastruktur bietet und dies direkt durch hochqualifizierte wissenschaftliche Mitarbeiter unterstützt. Zudem wurde die Einrichtung von Wissenschaftszentren gefördert, in denen Wissenschaftler, Forscher und Labortechniker projekteigene Forschung betreiben können. NFFA entwickelte ein Programm für Innovation und industrielle Forschung, über das Forscher mit öffentlichen und privaten Einrichtungen bei nicht-proprietären Forschungsvorhaben im Bereich Nanowissenschaften/Nanotechnologie zusammenarbeiten können. Das von der NFFA entwickelte Programm Technical Liaison wird als benutzerfreundliche gemeinsame Plattform für standardisierte Protokolle, Messtechnik und Daten betrieben. Die von NFFA entwickelte integrierte Datenverwaltung und Datenbank wird Forschern mithilfe der ersten Datenbank eine zweite Ebene für offenen Zugang bereitstellen. Die integrierten Zentren stellen Anlagen für Modellanalysen, Materialsynthesen, Nanofertigung, Präzisionsfertigung, Oberflächen- und Bulkanalyse sowie Mikroskopie für atomare Auflösung zur Verfügung. Vor allem für Betreiber von Großanlagen und Politiker ist das Konzept NFFA interessant, und so werden die Projektpartner künftig nach weiteren Wege suchen, um die Arbeit fortzusetzen.
Schlüsselbegriffe
Nanowissenschaften, NFFA, nanoscience foundries, offener Zugang zu Forschung, Wissenschaftszentren