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Inhalt archiviert am 2024-06-18

NEW ISSUES IN AGRICULTURAL, FOOD AND BIOENERGY TRADE

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Eine neue Sicht auf die Agrarmärkte weltweit

Der internationale Handel im Agrarsektor zeichnet sich durch ein komplexes System von wechselseitigen Abhängigkeiten aus. EU-finanzierte Wissenschaftler haben wertvolle Modellierungs-Tools zur Bewertung von Zukunftsszenarien, die eine fundierte Politikgestaltung ermöglichen, entwickelt und angewendet.

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Viele Faktoren, die bei herkömmlichen Analysen des Handels nicht berücksichtigt wurden, können für globale Märkte erhebliche Konsequenzen haben. Dazu gehören der Zusammenhang zwischen Landwirtschaft und Bioenergie, Handelsabkommen auf allen Ebenen, sich verändernde Verbrauchsgewohnheiten und die Auswirkungen einer möglichen Liberalisierung des Agrarhandels auf Preise und Einkommen der Landwirte. Das EU-finanzierte Projekt "New issues in agricultural, food and bioenergy trade" (AGFOODTRADE) wurde gestartet, um neue Themenfelder vor dem Hintergrund des zwischen dem Nahrungsmittelsektor und dem Bioenergiesektor bestehenden Zusammenhangs zu analysieren. Forscher untersuchten nicht nur die Auswirkungen von Abkommen auf Preise, Exporte und Wohlfahrt, sondern auch ihre Folgen für Armut, Ernährungssicherheit und Umwelt. Angesichts des weiterhin wachsenden Bioenergiesektors legten Modellierung und Fallstudien den Akzent auf die Wechselbeziehung zwischen Produkten und der Verwendung von landwirtschaftlichen Flächen für Nahrungsmittel und Nichtnahrungsmittel. Mit der Entwicklung und Aktualisierung umfangreicher Datenbanken, die nun weltweit genutzt werden, leistete AGFOODTRADE einen wichtigen Beitrag zur Qualität künftiger Analysen. Software-Tools für Analysen und eine graphische Darstellung ermöglichen Prognosen der Auswirkungen möglicher künftiger Reformen des Handels. Darüber hinaus wurden zahlreiche Modelle für ein Gleichgewicht der Handelsströme entwickelt, darunter für Frankreich, den Senegal, Uganda und die Weltwirtschaft. Mit Hilfe dieser Tools und Daten analysierten die Wissenschaftler derzeitige und geplante Handelsverhandlungen und -abkommen, insbesondere die Liberalisierung des Handels. Außerdem wurde die Wirkung besonderer handelspolitischer Maßnahmen auf die Wohlfahrt weltweit beurteilt. Im Ergebnis schlugen die Wissenschaftler Methoden zur Preisstabilisierung in Entwicklungsländern vor. Die Projektbeteiligten führten eine umfassende Analyse sowohl des europäischen Biokraftstoff-Marktes und der diesbezüglichen EU-Politik (z. B. Bodennutzungs- und Subventionspolitik) und als auch der damit im Zusammenhang stehenden Umweltprobleme durch. Mit dem AGFOODTRADE-Modell, das zwischen speziellen Kulturen für Biokraftstoffe und Nebenprodukten von Futtermitteln, Nahrungsmitteln und Energierohstoffen unterscheidet, gelang es, indirekte Bodennutzungseffekte auf den Agrarsektor zu bewerten. AGFOODTRADE hat Daten, Fachwissen und Instrumente geliefert, die von der Europäischen Kommission benötigt werden, um die Auswirkungen künftiger Handelsabkommen auf den Agrarsektor quantitativ zu simulieren. Die Ergebnisse sollten die Entwicklung von effektiven und fairen Politiken unterstützen, die Probleme wie Armut und Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern berücksichtigen.

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