Europas Passage zur indischen Forschung
In den letzten Jahren hat sich mit dem raschen Wirtschaftswachstum Indiens und der zunehmenden Fokussierung auf Forschung und Entwicklung (FuE) die internationale Forschungszusammenarbeit mit der EU vertieft. Dies zeigt sich in der Kooperationsvereinbarung über Wissenschaft und Technologie (W/T), die beide Seiten 2001 paraphierten und 2009 verlängerten. Überdies ist Indien der fünftstärkste Drittstaatenteilnehmer des Siebten Rahmenprogramms der EU (RP7). Obwohl indische Forscher ein hohes Maß an Zugang zu EU-Programmen gewinnen konnten, sind die europäischen Forscher aufgrund mangelnden Wissens und anderer Barrieren beim Zugriff auf die indischen Programme weniger erfolgreich. Das innerhalb des RP7-Themenbereichs "Internationale Zusammenarbeit" finanzierte INDIA GATE-Projekt organisierte zahlreiche Maßnahmen zum Ausgleich dieser Situation. Als Teil der breiter angelegten Access4.eu-Initiative welche die Chancen für europäische Forscher auf einen vollumfänglichen gegenseitigen Zugang zu Forschungsprogrammen der Partnerländer erforscht, wollte INDIA GATE die indische FuE-Landschaft für die EU-Forschergemeinschaft erschließen. Dazu gehörte die Sensibilisierung der europäischen Forscher in Bezug auf die in Indien bestehenden Möglichkeiten sowie eine Kartierung der indischen FuE-Landschaft und Politik, vor allem in Verbindung mit Mobilität und Clusterbildung. Neben der Ermittlung von für europäische Forscher in Indien offenstehenden Fördermöglichkeiten begründete das Projekt eine Informationsstelle als ersten Kontaktpunkt und eine zentrale Anlaufstelle für europäische Forscher, die sich an der indischen Forschung beteiligen wollen. Die Infostelle lieferte wertvolle Informationen über Programme und Interessengruppen sowie Unterstützung beim Ausfüllen von Anmeldungen und bei der Partnersuche. Während der Laufzeit gelang INDIA GATE eine Verbesserung und Vertiefung der FuE-Zusammenarbeit zwischen der EU und Indien. Man ebnete den Weg für gegenseitige Forschungsförderungsdienste.