Sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung in Lateinamerika
Obwohl lateinamerikanische Jugendliche vergleichsweise früh sexuell aktiv werden, ist die Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten oder ungewollter Schwangerschaften noch unzureichend, was wiederum eine Reihe negativer Folgen für die Gesellschaft hat. Die Regierungen der lateinamerikanischen Länder wollen nun wirksame Strategien zur Verbesserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit Jugendlicher einführen. Die in drei lateinamerikanischen Städten durchgeführte 4-jährige EU-finanzierte Studie "Community-embedded reproductive health care for adolescents" (CERCA) sollte den Wissensstand erweitern, wie Gesundheitssysteme besser auf veränderte Bedürfnisse Jugendlicher im Bereich reproduktive Gesundheit eingehen können. Hierfür wurden Methoden der Interventionsforschung mit Verhaltenstheorien kombiniert und ein umfassender Ansatz entwickelt, der Familien, Gemeinschaft und Behörden einbezieht. Ergebnisse waren sowohl quantitative als auch qualitative Erhebungen und ein methodisches Modell zur Entwicklung, Umsetzung und Prüfung zielführender Strategien. Aus den Erhebungen ging hervor, dass das Modell für mobile Anwendungen, Öffentlichkeitsarbeit und kommunale Interventionen durch geschulte Erwachsene sowie die Arbeit an Schulen und in Allgemeinarztpraxen geeignet ist. Die Studie unterstützte die Gesundheitspolitik sowohl auf lokaler als auch auf nationaler und internationaler Ebene. Die neuen Empfehlungen mündeten in der Verstärkung von Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten für weitere Forschungen.
Schlüsselbegriffe
Sexuelle und reproduktive Gesundheit, Lateinamerika, Jugendliche, sexuelle Aktivität, kommunale Intervention