In der Simulation: Wie in einer Krisensituation helfen?
Ein Krisenfall mit großen Sachschäden sowie Verlusten und Verletzungen bei Menschen kann zu einem vorübergehenden Ungleichgewicht zwischen der erforderlichen Notfallversorgung und den verfügbaren Ressourcen führen. Moderne Krisen haben sich von „vorhersehbaren" Notsituationen allmählich zu unvorhersehbaren Ereignissen gewandelt, für die Behörden und Notdienste neue, innovative und erschwingliche Lösungen benötigen. Die aktuellen Vorgehensweisen können durch Simulationstechniken verbessert werden, da Letztere Entscheidungsträgern ermöglichen, verschiedene Alternativen mit sich ständig weiterentwickelnden Szenarien zu beurteilen. Mit dem EU-finanzierten Projekt "Simulation of crisis management activities" (SICMA) sollte gezeigt werden, "ob" und "wie" ein integriertes Paket von Modellierungs- und Analyse-Tools die Effektivität des Entscheidungsprozesses verbessern kann. Der Schwerpunkt des SICMA-Projekts lag zwar auf der Entwicklung computergestützter Werkzeuge für Krisenmanager im Gesundheitsdienst, doch die Ergebnisse lassen sich bei einer entsprechenden Anpassung auch auf andere Einsatzorganisationen anwenden. Das Softwarepaket kann die Entscheidungsfindung verbessern und Einsichten in kollektive Verhaltensweisen der gesamten Organisation in Reaktion auf Krisenszenarios liefern. Testung und Validierung der neuen Software erfolgten anhand eines "Proof-of-Concept"-Experiments. Die Simulation beruhte auf einem relevanten internationalen Szenario, das eine länderübergreifende Zusammenarbeit und Koordinierung von Notdiensten erforderte. Das SICMA-Projekt hat gezeigt, dass Simulationssoftware bessere Notfallmaßnahmen und einen breiteren Konsens in einer Krise ermöglichen kann. Eine Verwertung der Projektergebnisse wird eine Kommerzialisierung der neuen Software zum Krisenmanagement erfordern, um ihre Vorteile Einsatzkräften der Katastrophenmedizin und anderen Krisenmanagern zugutekommen zu lassen.