Die Entwicklung des Gehirns besser verstehen
Gehirnasymmetrie entsteht, wenn bestimmte Gehirnzellen, die sogenannten Parapinealzellen, von der Mittellinie des Gehirns migrieren. Obwohl man weiß, dass dies ein wichtiger Schritt in der Gehirnentwicklung ist, liegen die Details darüber, wie die Zellen während dieses Prozesses kommunizieren, noch im Dunkeln. Jüngste Studien haben gezeigt, dass das FGF8-Gen für ein Signalmolekül mit der Bezeichnung FGF kodiert. FGF-Rezeptor-Bindung mit FGF-Liganden aktiviert intrazelluläre molekulare Pfade, die wiederum die Bildung und Migration von Parapinealzellen aktivieren. Das EU-finanzierte Projekt CCMEBAZ befasste sich eingehend mit den molekularbiologischen Aspekten des FGF8-Signalling, um die Rolle von FGF bei der Parapineal-Migration aufzudecken. Darüber hinaus befasste man sich mit der Frage, wie FGF seinen eigenen Pfad in benachbarten Zellen steuert. Die Forscher fanden heraus, dass FGF-Signalling bei mehreren molekularen Signalwegen auftrat, unter anderem beim PI3-Akt-Signalpfad, die bekanntermaßen eine Rolle beim Zelltod spielt. Ein weiteres wichtiges Ergebnis des Projekts war die Entwicklung einer FGF exprimierenden Zelllinie. Mit diesen Zellen können Wissenschaftler feststellen, mit welchen Molekülen FGF mittels eines Fluoreszenzsignals interagiert. Das CCMEBAZ-Projekt hat somit erfolgreich unser Verständnis des FGF-Signalpfades bei Parapinealzellen erweitert und den Grundstein für weitere Forschungen im wichtigen Bereich der Gehirnentwicklung gelegt.