Gefährdung der Bevölkerung durch Trihalomethane im Trinkwasser
Das Umweltinstitut der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission hat einen Bericht über die "Gefährdung der Bevölkerung durch Trihalomethane (THM) im Trinkwasser" veröffentlicht. Der Bericht ist das Ergebnis einer durch die Kommission (GD XI) finanzierten Studie, die die Risiken der Verunreinigung von Trinkwasser durch Nebenprodukte von Desinfektionsmitteln (DBP) untersuchte. Die vorliegende zweite Ausgabe beinhaltet Daten über Vorfälle und Gefährdungswerte aus Beobachtungen und Fallstudien aus der gesamten EU. Die Studie stellt den ersten Versuch einer Zusammenstellung von Daten dieser Art in allen Mitgliedstaaten der EU dar. Die bereits veröffentlichte erste Ausgabe der Studie behandelte Informationen über die verschiedenen Maßnahmen der Mitgliedstaaten hinsichtlich der Desinfektion von Trinkwasser. Die Ergebnisse der Studie zeigen sowohl die Schwierigkeiten bei der genauen Bewertung der Trinkwasserzustände in Europa als auch die großen Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten auf. Die Untersuchung beweist, daß die 1994 in einem Vorschlag der Kommission aufgestellten Grenzwerte hinsichtlich der Konzentration von Desinfektionsmitteln technisch erreichbar sind. Es wären allerdings erhebliche Investitionen zur Veränderung der Behandlungsverfahren in den Mitgliedstaaten erforderlich, die auf ungefiltertes Oberflächenwasser angewiesen sind. Der Bericht behandelt außerdem die Auswirkungen der Leitungssysteme auf die Wasserqualität, wobei in Untersuchungen der Leitungssysteme im Wasser beim Verlassen der Wasserwerke bis zu dreimal höhere THM-Werte festgestellt wurden.