Fortschrittliche Umweltplanung
Mithilfe von EU-Mitteln verglich man im Rahmen des Projekts PARTES Ansätze und Methoden eines partizipativen Forschungsrahmens (participatory action research, PAR) an verschiedenen Universitäten in den entsprechenden südlichen Regionen. Zwei Fallstudien von Gemeinde-Hochschul-Partnerschaften wurden verglichen, eine im Osten Siziliens, Italien, die andere im mittleren Süden der Vereinigten Staaten. Bei beiden ging es um die Förderung einer nachhaltigen sozioökonomischen Entwicklung in der Gemeinde. Die erste Projektphase wurde auf der amerikanischen Seite entwickelt und zielte darauf ab, die Arbeiten im Rahmen des Gemeindeengagements der Abteilung für Stadt- und Regionalplanung (CRP) der Universität von Memphis, Tennessee, zu dokumentieren. Das Institut folgt dem PAR-Ansatz: Der Forscher ist ein Akteur und Teil einer Gemeinde, teilt die Steuerung aber mit Anderen in einem Prozess der kollektiven Entscheidungen. Angewandte Forschungen mit CRP-Ansatz unterscheiden sich wesentlich vom professionellen Experten-Modell. Als Prozess der Gemeinschaftsbildung, der Hochschullehrer, Mitarbeiter und Studenten zusammenbringt, ermöglicht es die sogenannte Empowerment-Planung den Bewohnern, mehr und mehr anspruchsvolle Initiativen der Stadtentwicklung durchzuführen. Die zweite Projektphase drehte sich um die Universität Catania in einer Partnerschaft mit einer lokalen Initiative für nachhaltige Entwicklung im Simetotal. Die Studien unterstrichen das große Potenzial von PAR. Trotz des Einflusses von Seiten des organisierten Verbrechens half ein kooperativer und handlungsorientierter Forschungsansatz der Gemeinde, von einer erfolgreichen sozialen Mobilisierung gegen ein Projekt (Bau einer umstrittenen Müllverbrennungsanlage) ausgehend zu einer innovativen und stabilen Form der gemeinschaftsbasierten Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zu gelangen. Die Projektarbeit zeigte, wie der Empowerment-Ansatz im Rahmen der Partnerschaft zwischen CRP und der Vance-Nachbarschaft sowie Simeto-Gemeinden praktisch umgesetzt wurde. Beide Partnerschaften starteten ein partizipatives Planungsverfahren, das zu konkreten Ergebnissen über öffentliche Entscheidungsfindung und über den Beginn der gemeindegeführten Umbauprojekte führte. PARTES leistet einen Beitrag zur europäischen Debatte darüber, wie man mit Raumordnungsmaßnahmen den territorialen Zusammenhalt zwischen Regionen herstellen kann, die in ihrer Entwicklung auseinander driften. Das Projekt will die Diskussion über Gemeinde-Hochschulpartnerschaften und ihre Möglichkeiten für die erfolgreiche Bewältigung von Herausforderungen anheizen.
Schlüsselbegriffe
Partnerschaften zwischen Gemeinde und Hochschule, Gemeindeplanung, partizipativer Forschungsrahmen, Raumplanung