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Inhalt archiviert am 2024-06-18

FERTIPLUS Reducing mineral fertilisers and agro-chemicals by recycling treated organic waste as compost and bio-char products

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Die Wiederverwertung von organischen Abfällen als Dünger 

EU-Wissenschaftler stellen sicher, dass landwirtschaftliche Ökosysteme nachhaltig bleiben, indem sie Düngemittel aus organischen Abfällen entwickeln, die Kohlenstoff im Boden einfangen und so die Treibhausgasemissionen reduzieren.  

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Städtische und ländliche Umgebungen produzieren organische Stoffe wie Haushaltsabwasser oder tierischen Dünger als Abfallprodukte. Während diese Abfälle wertvolle Nährstoffe enthalten, die wieder in den Boden zurückgebracht werden könnten, wird ihr volles Potenzial kaum genutzt. Das EU-geförderte Projekt FERTIPLUS (FERTIPLUS Reducing mineral fertilisers and agro-chemicals by recycling treated organic waste as compost and bio-char products) zielte auf die Herstellung von Biokohle oder Kompost aus organischen Abfällen als umweltfreundliche Alternative zu chemischen Düngemitteln. Biokohle ist eine kohlenstoffreiche Kohle, die mittels Zersetzung von Pflanzenmaterial bei hohen Temperaturen produziert wird. Sie verbessert die Bodenqualität und speichert Kohlenstoff im Boden. FERTIPLUS bestimmt zunächst, welche landwirtschaftlichen Ausgangsmaterialien, kommunalen Haushaltsabfälle und Verarbeitungsbedingungen zu den besten stickstoff- und phosphorreichen Produkten führen. Landwirtschaftliche Gülle wies den höchsten Nährstoffgehalt auf, gefolgt von kommunalem Abwasser und schließlich Grünabfällen aus Pflanzen- und Lebensmittelmaterial. Während Dung bereits ausgiebig recycelt wird, stellen derzeit zu wenig verwendete Grünabfälle eine sauberere Alternative zu kommunalem Abwasser dar, das durch menschliche Krankheitserreger kontaminiert sein könnte. In Bezug auf die Verarbeitungsverfahren fanden die Forscher heraus, dass sich die Temperatur, bei der Biokohlen hergestellt werden, auf ihre Stabilität im Boden und ihre Fähigkeit, Nährstoffe zu halten, auswirkt. Die chemische oder biologische Modifizierung der Biokohlen verstärkt jedoch ihre Nährstoffretention und ermöglichte den Forschern, ihre Eigenschaften für unterschiedliche Umgebungen und Bodenbedingungen anzupassen. Das Hinzufügen von Biokohle zum Einsatzstoff bei der Herstellung von Kompost verbesserte dagegen die Effizienz (und senkte die Kosten) von Kompostieranlagen. Bei Tests zu verschiedenen Anbausystemen in vier europäischen Feldversuchen erhöhten Biokohle, Kompost und mit Biokohle vermischter Kompost den Kohlenstoffgehalt im Boden und verringerten die Treibhausgasemissionen. Wichtig war, dass diese aus Abfällen gewonnenen Produkte keine Schadstoffe wie Schwermetalle oder menschliche Krankheitserreger enthielten. Schließlich ergab eine Ökobilanz, dass mit Biokohle vermischter Kompost eine vielversprechende Alternative zu chemischen Düngemitteln ist. Durch die Verbesserung der Nährstoffretention und durch Sequestrierung von Kohlenstoff im Boden würde Biokohle die negativen Auswirkungen der Landwirtschaft auf den Klimawandel verringern.

Schlüsselbegriffe

Organische Abfälle, Düngemittel, Treibhausgasemissionen, FERTIPLUS, Kompost, Biokohle 

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