Aufbau von Forschungskapazitäten in Afrika
Studien zeigen, dass sich die Übertragung von Tierseuchen auf den Menschen (etwa Vogelgrippe) durch geeignete Maßnahmen verhindern lässt. Diesem über die Initiative One Health koordinierten Vorhaben stehen allerdings vor allem institutionelle Hürden entgegen. Das EU-finanzierte Forschungsprojekt OH-NEXTGEN (Training of the One Health next scientific generation in the Sahel and Maghreb) entwickelte ein Ausbildungskonzept für eine neue Generation von Wissenschaftlern, die das Problem lösen sollen. Insbesondere unterstützte das Projekt die One Health-Kampagne durch Ausbau der Forschung für eine integrierte Seuchenkontrolle in sieben afrikanischen Ländern. Schwerpunkt war die Erstellung eines Lehrplans für die Web-basierte modulare Ausbildung zu vernachlässigten Krankheiten wie Tollwut. Allgemeinere Themen beinhalteten integrierte Methoden zur Seuchenüberwachung bei Mensch und Tier, gesundheitsökonomische Auswertungen und Modelle zu Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier. Ein gesellschaftspolitischer transdisziplinärer Ansatz vereint Wissenschaft und Gesellschaft, um sich kultur- und geschlechtsspezifischen wie auch Fragen zur medizinischen Aufklärung zu widmen. In jedem Modul wird die Wertschöpfung von One Health für afrikanische Wissenschaftler nachgewiesen. Der Kurs richtete sich an Postgraduierte in den Bereichen Medizin, Tiermedizin und Biomedizin. Obwohl der Schwerpunkt auf den Maghrebstaaten und der Sahelzone lag, sind die Trainingsmodule des Programms nun weltweit über das European Tropical Health Education Network (tropED) und andere Netzwerke zugänglich. OH-NEXTGEN erarbeitete Kursinhalte, Interessenvertretung, Betreuungs- und Bewertungsmaßstäbe sowie 10 Kursmodule und förderte den Kurs vor allem in Westafrika, wo das Projekt auch wissenschaftlichen und Studentengruppen vorgestellt wurde. Vor Kursbeginn wurden Tutoren in Online-Kursen geschult und auch eine Online-Lernplattform eingerichtet, die bereits genutzt wird. Weiterhin erstellten die Projektpartner einen Geschäftsplan, um die Kurse auch über das Projektende von OH-NEXTGEN 2015 weiterzuführen. Über OH-NEXTGEN absolvierten 29 französisch- und 15 englischsprachige Wissenschaftler aus den Zielregionen ihr Fernstudium. Die neue Generation von Wissenschaftlern, die von One Health in Afrika profitiert, kann nun ein Zeichen für die Präsenz und Unterstützung des Programms One Health setzen.
Schlüsselbegriffe
Afrikanische Forschung, Zoonosen, One Health, OH-NEXTGEN