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Inhalt archiviert am 2024-05-27
"Archaeometric investigation of ancient glass – identification of the sources of Cu, Sb and Ti via isotopic analysis using (laser ablation) multi-collector ICP – mass spectrometry"

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Wo die Farbe im römischen Glas herstammt

Chemische Analysen an antiken Artefakten sorgen für eine Fülle von Informationen und man lernt auf diese Weise mehr über deren elementare Zusammensetzung. Wissenschaftler analysierten antikes römisches Glas, um Neues über Farbzusätze und Entfärber, den Handel und sogar die Recyclinggewohnheiten der damaligen Zeit in Erfahrung zu bringen.

Im letzten Jahrzehnt haben die Produktionsstätten und Handelsrouten von römischem Glas viel Aufmerksamkeit erregt. Die meisten Studien konzentrierten sich auf die Provenienz (Herkunft oder Quelle) des Sands, der Stabilisatoren und Flussmittel, die damals bei der Herstellung des Glases verwendet wurden. Die am EU-geförderten Projekt ISOGLASS arbeitenden Forscher studierten das eher selten betrachtete Thema der farbgebenden und entfärbenden Mittel. In diesem Kontext analysierten sie die die Elemente und Isotopen betreffende Zusammensetzung von Proben bezüglich Kupfer (als Färbemittel) und Antimon (Sb, entfärbend), um Einblicke in Handel und Transport zu gewinnen. Die Forscher setzten auf die Isotopenanalyse (Ermittlung der relativen Häufigkeit der verschiedenen Isotope eines Zielelements), um Chronologie, Verfahren und die bergbaulichen Aktivitäten jener Zeit sowie auch die in der Vergangenheit üblichen Handelswege besser zu verstehen. Dazu entwickelten die Forscher Probenaufschlussverfahren und Isolationsprotokolle, um die gewünschten Elemente sowohl in Bezug auf das bei der Glasherstellung verwendete Antimonerz als auch auf das historische Glas selbst wiederherzustellen. Sie führten im Folgenden Isotopenanalysen durch, um die Mengen der verschiedenen Isotope jedes wichtigen Elements zu ermitteln. Besonders die Resultate zum Antimonisotopenverhältnis waren informativ. Die Ergebnisse wiesen nach, dass die Schwankungen nicht sehr groß waren, auch wenn die Isotopenverhältnisse bei älterem römischen Glas stärker variierten. Diese Resultate lassen auf relativ wenige für die Glasproduktion in der Antike nutzbare Antimonerzquellen schließen. Mittlere Werte könnten ein Hinweis auf eine Art von Glasrecycling sein, die im alten Rom gängige Praxis war. ISOGLASS hat zu mehr Wissen über den Ursprung und die Herstellung von antikem römischen Glas, einem wichtigen Teil unseres europäischen Erbes, beigetragen. Überdies sind die im Rahmen des Projekts entwickelten Methoden auf zahlreichen anderen Gebieten wie etwa der Untersuchung weiterer Artefakte und bei Diagnosen von Krankheiten anwendbar, die den Mineralelementstoffwechsel beeinflussen.

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