CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-06-18

Sustainable Micronutrient Interventions to Control Deficiencies and Improve Nutritional Status and General Health in Asia

Article Category

Article available in the following languages:

Strategien zur Bekämpfung von Unterernährung

Weltweit sterben jährlich mehr als drei Mio. Menschen an Mangelernährung, weil Mikronährstoffe fehlen, vor allem in Südostasien (SEA). Ein EU-finanziertes Projekt forscht nun an neuen Strategien gegen Mikronährstoffdefizite in der Ernährung.

Gesundheit icon Gesundheit

Mikronährstoffmangel beeinträchtigt vor allem die geistige und körperliche Entwicklung bei Kindern, und trotz staatlicher Interventionen sind noch immer etwa ein Drittel aller Kinder weltweit betroffen. Verschärft wird die Situation durch Übergewicht, das inzwischen zum öffentlichen Gesundheitsproblem geworden ist. Hauptziel ist, evidenzbasierte Strategien gegen Ernährungsdefizite wirksamer umzusetzen, etwa bei Frauen im gebärfähigen Alter und Kleinkindern (unter zwei Jahren), die sich ausgewogen ernähren müssen, um bleibende Schäden zu vermeiden. Die fach- und sektorübergreifende Initiative SMILING suchte daher nach nachhaltigen und flächendeckenden Lösungen gegen Mangelernährung. Auf transnationaler Ebene entwickelte und testete SMILING gemeinsam evidenzbasierte Tests und Interventionsstrategien für die fünf SEA-Länder Kambodscha, Indonesien, Laos, Thailand und Vietnam, wo deutliche Unterschiede in der Ausprägung der Mangelernährung wie auch der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung bestehen. SMILING beurteilte Umfang und Ausprägung der Mangelernährung über länderspezifische Nährwerttabellen, die allgemeinen Lebensmittelkonsum und erforderliche Nahrungsbestandteile auflisten. Dabei stellte sich Vitamin A-, Eisen-, Zink- und Jodmangel als größtes Problem in allen SEA-Ländern heraus. Mit dem innovativen mathematischen linearen Programmierwerkzeug Optifood wurden Mitarbeiter aus den SEA-Ländern geschult, um länderspezifische ernährungsbedingte Mängel aufzudecken. Dringender Bedarf ergab sich für Nahrungsergänzungen, angereicherte Lebensmittel, Diversifizierung von Lebensmitteln und Aufklärung über richtige Ernährung. Berücksichtigt wurden auch Kontextfaktoren wie politische Lage, Infrastruktur, Wirtschaft und personelle Kapazitäten in der Ernährungsforschung. Gleichzeitig wurden Stakeholder anhand mehrerer Kriterien zu mehr als 20 wichtigen Interventionsmaßnahmen befragt, wobei der Schwerpunkt zunächst auf der Anreicherung von Lebensmitteln lag. Mangelndes Wissen und Engagement waren offenbar die größten Hürden für eine wirksame Umsetzung. Die Ergebnisanalyse von SMILING resultierte in Empfehlungen für nationale Ernährungsprogramme unter Beteiligung und Schulung aller Interessengruppen, insbesondere Politikern. Die Projektergebnisse wurden bereits in die nationalen Aktionspläne für Kambodscha, Laos und Vietnam aufgenommen und sollen zudem mehrere bereits angelaufene nationale Programme in Indonesien und Thailand ergänzen. Im Einklang mit dem Millenniums-Entwicklungsziel der Vereinten Nationen (UN) zur Verbesserung der Ernährungssituation dürfte die wirksame Umsetzung solcher Interventionen auch die Nahrung- und Ernährungssicherheit verbessern.

Schlüsselbegriffe

Unterernährung, Mangel an Mikronährstoffen, ausgewogene Ernährung, Anreicherung von Lebensmitteln, Ernährungszustand

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich