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Inhalt archiviert am 2024-06-18

A Treatment-Oriented Research Project of NCL Disorders as a Major Cause of Dementia in Childhood

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Der Kampf gegen neuronale Zeroidlipofuszinosen 

Neuronale Zeroidlipofuszinosen (NCL) sind unheilbar neurodegenerative Erkrankungen, die die häufigste Ursache für Demenz in der Kindheit in Europa darstellen. NCL verursachen Sehverlust, Demenz, Epilepsie und einen progressiven körperlichen Verfall, der zum Tod führt.  

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Das von der EU unterstützte Projekt DEM-CHILD (A treatment-oriented research project of NCL disorders as a major cause of dementia in childhood) suchte nach Wegen, NCL schnell und kosteneffizient zu erkennen und zu bekämpfen. Das Konsortium von DEM-CHILD bestand aus spezialisierten Wissenschaftlern, Klinikern und Ethikern, Hightech-KMU, und Verbänden von NCL-Patienten und deren Familien. Bemerkenswert ist die Entwicklung eines neuartigen Netzwerks, das erfahrene NCL-Kliniker aus Europa und Indien zusammenbringt. Dies trug dazu bei, den größten klinischen und genetisch am besten charakterisierten Satz von Daten zur natürlichen Geschichte von NCL-Patienten zu sammeln. Eine online zugängliche DEM-CHILD-Patientendatenbank wurde entwickelt, die auch nach Ende des Projekts ständig aktualisiert wird. Eine große Leistung war die Entwicklung des NCL-Diagnosealgorithmus, der in zwei Artikeln in Peer-Review-Journalen beschrieben wurde. DEM-CHILD entwickelte erfolgreich ein kosteneffizientes und schnelles genbasiertes Diagnose-Tool, das alle Formen von NCL erkennen kann. NCL wurden mit Genmutationen wie CLN1, CLN2 und CLN3 assoziiert. Die Forscher entwickelten außerdem erfolgreich ein automatisiertes Hochdurchsatz-Testverfahren für die Enzymaktivität auf Basis von Massenspektrometrie, um CLN1-, CLN2- und CLN10-Genmutationen aus trockenen Blutflecken zu erkennen. Darüber hinaus identifizierten sie Modifikatoren und Biomarker für CLN3- und CLN1-Erkrankungen. Die Wissenschaftler identifizierten einen neuartigen Signalweg im Zusammenhang mit CLN3-Krankheit, der ein potentielles Ziel für die Therapie sein könnte. Mithilfe von Tiermodellen ermittelten die Forscher biochemische Veränderungen, die für CLN1 spezifisch sind. Sie identifizierten auch ein bislang unbekanntes Gen der NCL-Krankheit mit der Bezeichnung ATP13A2/CLN12. DEM-CHILD führte präklinische Tests durch, um die Möglichkeit für die Wiederherstellung des Sehvermögens mittels innovativen Gentherapien sowie intravitrealer Transplantationen unter Verwendung von modifizierten neuralen Stammzellen zu bewerten. Die Ergebnisse waren ermutigend und weisen darauf hin, dass weitere Forschungen zu neuroprotektiven Ansätzen sich bei der Wiederherstellung des Sehvermögens als erfolgreich erweisen könnten. Die Projektergebnisse wurden in Seminaren von DEM-CHILD, die Projekt-Website, Workshops, Konferenzen, Publikationen, Artikeln, diagnostischen Handouts und einem Lehrvideo verbreitet. Die DEM-CHILD-Patientendatenbank könnte verwendet werden, um die Wirksamkeit der Palliativmedizin zu bewerten und experimentelle Therapien zu validieren. NCL-Krankheiten sind sowohl für die Patienten als auch ihre Familien tragisch. Pränatale NCL-Tests mit DEM-CHILD-Tools könnten NCL-Fälle identifizieren und die Inzidenz von weiteren Fällen in den betroffenen Familien verhindern.

Schlüsselbegriffe

Neuronale Zeroidlipofuszinosen, neurodegenerativ, Demenz, DEM-CHILD, genbasiertes Diagnose-Tool  

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